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Knospen - die lebendigen Kräfte der Bäume

Die erste Kräuterwanderung im Jahr ist für meine Gruppe der Wildkräuterausbildung und mich immer die Knospenwanderung. Was ist nun eine Knospenwanderung? Hier werden im zeitigen Frühling, wenn die Bäume und Sträucher aus dem Winterschlaf erwachen, die Knospen von bekannten Bäumen und Beerensträucher behutsam gesammelt, gekostet und dann als Gemmo Mazertat oder Ölauszug angesetzt.


Knospen sind einfach Lebensenergie pur.


In den letzten Jahren schon recht bekannt geworden sind Keimsprossen von Pflanzen wie etwas Radieschen, Brokkoli, Mungobohnen, Bockshornklee, oder Kressen. Auch sie stecken voller Vitalkräfte und schenken uns vor allem in der kalten Jahreszeit die nötigen Vitamine und Mineralstoffe.


Doch viel einfacher ist es, die Knospen von Bäumen oder Beerensträucher zu verwenden. Sie brauchen nicht erst gekeimt zu werden, denn die Natur überlässt sie uns schon gebrauchsfertig, als ein wundervolles Geschenk, das noch dazu voller jungem Leben steckt.


Die Knospe lat. Gemma genannt, ist ein sehr junger Spross von Bäumen der von geschlossenen Schutzblättern umhüllt ist, die den Pflanzenembryo vor Wettereinflüssen schützen.


Wir verdanken die Entdeckung der Knospenkräfte dem belgischen Arzt Dr. Henry Pol, dessen Gemmotherapie vor 50 Jahren in Frankreich bekannt geworden ist. Dr. Henry Pol maß den Knospen der Bäume eine besondere Rolle zu. Er war der Überzeugung, dass der Baum die höchste Entwicklungsstufe in der Flora darstellt. Obwohl der Baum es schafft, ein enormes Gerüst zu entwickeln, kann er sich Jahr für Jahr durch seine Treibspitzen aufs Neue verjüngen. Eines der schönsten Beispiele dafür ist der Olivenbaum. Dieser kann tausende Jahre alt werden und entwickelt dennoch jedes Jahr eine Vielzahl an embryonalem Gewerbe und ist somit ein Musterbeispiel für „ewige Jugend“.


Die Gemmotherapie ist eine Methode, bei der Heilmittel aus frischen Pflanzenteilen wie Knospen, Triebsprossen und Wurzelspitzen von Bäumen und Sträuchern eingesetzt werden. Sie werden im Frühjahr geerntet und frisch in einer Mischung aus Glycerin und Alkohol mazeriert. Die Knospen und Sprossen bestehen aus embryonalem Gewebe in voller Entwicklung. In diesem Gewebe sind die lebens- und Wachstumskräfte am stärksten ausgeprägt. Daneben enthält das Embryonalgewebe auch viele aktive Wirkstoffe, die im weiteren jahreszeitlichen Wachstum der Pflanzen nicht mehr vorhanden sind. Die Gemmotherapie geht davon aus, dass das Mazerat aus dem Embryonalgewebe dem Menschen als Vitalisierungs- und Regenerationsmittel dienen kann, da dadurch der Reparaturmechanismus im Körper angeregt werden soll.

Wie wirken Knospen nun auf den menschlichen Körper? In dieser ersten wertvollen Phase der Entwicklung der Knospen sind dessen Zellen auf Wachstum und Zellvermehrung programmiert. Dieses embryonale Gewebe ist jung, gesund und vital. So fördert die Knospe lebendige Prozesse auch in unserem Körper, denn wo Wachstum stattfindet, ist Leben da. Bereits in geringen Mengen wirken sie regenerierend, entgiftend und harmonisierend auf den menschlichen Körper.


Ein altes Sprichwort besagt: Knospen sammelt man im Fingerhut, Kräuter im Korb und Äpfel im Kübel. Das zeigt schon den behutsamen Umgang mit diesen wertvollem Lebenselixier - Knospe.


Nun möchte ich euch einladen hinaus in die winterliche Natur zu gehen und euch einmal ganz bewusst die jugendlichen Knospen der Bäume anzuschauen, zu spüren oder auch behutsam zu pflücken und zu kosten. Verbinde dich nun mit der jugendlichen, kraftvollen Energie der Knospe, die auch dich verzaubern wird und bedanke dich für dieses wertvolle Geschenk deines Baumes und der energievollen Mutter Erde.


Vielleicht hast du sogar in deinem Garten oder in deiner Nähe einen Ahorn, Linde, Birke, Eiche, Esche, Fichte, Lärche, Sanddorn, Schwarzpappel, Tanne, Weide, Weißdorn oder auch Wildrose und Johannisbeere, dann kannst du dich besonders

glücklich schätzen, denn das sind schon einige der bekanntesten Bäume der Gemmotherapie.


Die Wirkung der bekanntesten Knospen:

  • Ahorn - fiebersenkend, abkühlend

  • Apfel - immunstärkend, gut bei Kopfweh

  • Birke - erneuernd, entgiftend

  • Buche, Eiche, Weide – entzündungshemmend

  • Lärche - erweichend, erwärmend

  • Linde - Schleimhaut beruhigend, fiebersenkend

  • Rosskastanie - venenstärkend, durchblutungsfördernd

  • Schwarzpappel - Wundheilend, die Propolis-Knospe

  • Johannisbeere - Immunstärkung pur

  • Wildrose/Hagebutte - Immunstärkung, regenerierend

Du möchtest nun mehr über die wertvolle Energie der Knospen und deren Zubereitung als Gemmo Mazerat für deine eigene Hausapotheke erfahren und auch die Wildkräuter in deiner Umgebung kennen lernen? Dann darf ich dich sehr herzlich zu meiner Wildkräuterausbildung 2023 einladen. Seit nun schon mehr als zehn Jahren, darf ich meine Liebe zur Natur und zu den traditionellen Methoden der Gesundheitspflege mit Begeisterung und in großer Dankbarkeit vermitteln und freue mich auf ein Kennenlernen und Wiedersehen.


Andrea Seisl, TCM Ernährungsberaterin, Zertifizierte Kräuterpädagogin, Grüne Kosmetik Pädagogin, Feldgasse 19, 2104 Spillern, www.tcm-naturgenuss.com

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