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Hannah Lena Rebel

Musikalische Phänomene

Was ist eigentlich Musik in ihrer ursprünglichsten Form? Musik ist Schwingung, Frequenz. Musik besteht aus Wellen, die dem Gehirn Informationen übermitteln, die an Emotionen gekoppelt sind. Diese Schwingungen lösen also im Menschen (aber natürlich auch in Tieren, Pflanzen usw.) eine gewisse Energie und Bewegung aus, sozusagen eine E-Motion.

Das kann eine positive oder negative Energie sein, oft sogar hat sogar beides seinen Platz.

Welche Energie dabei in uns ausgelöst wird, hängt von unendlich vielen verschiedenen Faktoren ab: Von unserem Gemütszustand, von unserem individuellen Geschmack, von unserer Prägung, von unserem Aufenthaltsort, von der ,,Aussage“ der Musik (und dabei spreche ich nicht von ,,Lyrics“), und von unendlich viel Weiterem.


Musik ist weit mehr als der Song im Radio, der Ablenkung im stressigen Alltag verschafft, das hochkarätige Violinkonzert im Musikvereinssaal, das Chorkonzert in der Schule der Kinder, das Blasorchester am Land, das den Sonntag verschönert, der Hit im Einkaufszentrum am Black Friday (der dazu animieren soll, mehr einzukaufen), der Hip-Hop-Beat mancher Jugendgruppen, die Schlagersängerin im Glitzerkleid, … (obwohl all das allein schon wichtige und wertvolle Bestandteile unseres heutigen Lebens sind).


Musik ist nämlich auch ein Mittel, um Zusammenhänge der Welt abzubilden!


Es gibt unendlich viele Möglichkeiten der Sichtweise auf die Welt. Wenn ich diese Welt durch die ,,musikalische Brille“ betrachte, erkenne ich, dass die gleichen Parameter, die in der Musik von großem Wert sind, auch im alltäglichen Leben eine Bedeutung haben.

Und um die Sache dabei von Grund auf anzugehen, müssten wir bei Pythagoras anfangen. Seine Experimente mit der schwingenden Saite eines Monochords brachten ihn zu unserer heutigen musiktheoretischen Beschreibung von Intervallen: Er teilte eine Saite genau in der Hälfte und erkannte, dass sich die Frequenz der Saite dadurch verdoppelte - die musikalische ,,Oktave“ war geschaffen! Durch weiteres Teilen einer Saite in verschiedenen Zahlenverhältnissen bekamen die musikalischen Intervalle ihre Namen: ,,Prim, Sekund, Terz, Quart, Quint, Sext, Septime, Oktave, None, Dezime, …“


Diese Zahlenverhältnisse bestimmen allerdings bei weitem nicht nur die Musikwelt: Auch die Planetenkonstellationen des Kosmos werden von jenen Zahlenverhältnissen bestimmt. Bereits in der Antike entstand der Begriff der ,,Sphärenharmonie“, in der es um die Vorstellung ging, dass die Bewegungen der Planeten Töne entstehen lassen, deren Frequenzen von ihren Geschwindigkeiten und Abständen zueinander abhängen.


Ein weiteres, uns aus der Natur bekanntes Zahlenverhältnis wäre der Goldene Schnitt mit seinem Zahlenverhältnis 1:1,618 [das ist a/b = (a+b)/a], das in jedem Schneckenhaus abgebildet und vom Menschen als besonders harmonisch wahrgenommen wird. Die Künste und Wissenschaften haben sich dieses Zahlenverhältnis zunutze gemacht, sodass wir ihm nicht nur in der Natur, sondern auch im Alltag unzählige Male begegnen, ohne es überhaupt zu bemerken.


Wir können kaum erahnen, auf welch‘ vielfältige Art und Weise uns diese Zahlenverhältnisse – die Intervalle in der Musik – beeinflussen. Und damit sind wir erst ganz am Anfang.

So wie wir Parameter, beispielsweise die der Mathematik, auf unser Leben übertragen können, können wir auch musikalische Parameter in unser Leben transferieren. Musik kann dabei als ,,universelle Sprache“ verstanden werden, die bis in die Tiefen der Philosophie des Lebens reicht und sich mit unserem Da-Sein beschäftigt. Darüber schreibe ich in meinen Schriften ,,Musikalische Phänomene im All-Tag.“

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