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Helmuth Seidl

Wohnen heißt bei sich sein

Du wohnst, er/sie/es wohnt, wir wohnen! Ich aber bin, nämlich zuhause, ganz bei mir,

wenn ich wohne.

 

Hand aufs Herz, wer macht sich wirklich Gedanken über das Wesen des Wohnens, wenn es ums Bauen und Einrichten geht? Wir orientieren uns an dem, was uns die Welt der Hochglanzmagazine und Trendmacher vortäuscht, gerade „in“ ist. Wir wollen, was andere schon haben, auch haben müssen. Gedankenlos und nur mit dem Bewertungsmaß des „gefällt mir oder gefällt mir nicht“ gehen wir das Wohnen an. Wir kaufen das Haus von der Stange, folgen irgendwelchen Mode-, Design,- Wohn,- Farbtrends. So werden wir zu „Wohnenden“ gemacht, statt im Wohnen zu sein. Du bist jetzt irritiert? Gut so, dann hab ich schon etwas erreicht! Aber versuchen wir nun dem „Wohnen“ gemeinsam auf die Schliche zu kommen. SeminarteilnehmerInnen und Bauherren stellen wir häufig die ganz einfache Frage „Was bedeutet für Dich Wohnen?“ um einen Nachspürprozess anzuregen, um zum Wesentlichen vorzudringen. Hast Du als Leser schon einmal darüber nachgedacht? Vielleicht macht es Sinn, dem Wortstamm zu folgen und bei Literaten und Philosophen nachzulesen.

 

Das Wort „Wohnen“ leitet sich aus dem gotischen Begriff „wunian“ ab. Es bedeutet soviel wie „zufrieden sein“, „zum Frieden gebracht“ und in diesem bleiben, d.h. sein. Für den Philosophen Martin Heidegger ist das Wohnen keine Handlung, sondern ein Zustand, nämlich der des Seins. „Die Art wie du bist und ich bin, die Weise nach der wir Menschen auf der Erde sind, ist das Bauen, das Wohnen“. Das Bauen und Wohnen ist das Abbild dessen was wir gerade sind, mit unserer Vergangenheit und mit unserer Zukunft. Bauen bedeutet demnach, etwas in Gang bringen. Wir bauen ständig am Haus unseres Lebens, unseres „Werdens“. Insofern ist ein Haus nie wirklich fertig. Wenn auch die Struktur der Hülle mitunter gleich bleibt, so passen wir das Innere unseren veränderten Bedürfnissen an. Wir richten uns neu ein, wir malen aus, bringen Farbe ins Haus, verändern die Nutzung von Räumen. Manchmal ziehen wir auch um, wohnen an einem anderem Ort, wenn es unserer Berufung besser gerecht wird.

 

Mit dem Bauen werden Strukturen festgelegt, wie man künftig „bei Sich Sein“ will, wohnen will. Es werden Strukturen dessen festgelegt, wie man gesehen werden möchte, an welchen Werthaltungen man sich orientiert, welche Ziele man in seinem Leben verfolgt, wie und was man denkt, einfach wer man ist. Wohnen bedeutet also „Sein“. Insofern stellen Wohnungen und Häuser immer einen Spiegel der Persönlichkeiten – Heidegger würde sagen: „der Seienden“ – dar. Dabei ist es völlig egal, ob man in einem Sozialbau, einer Villa oder unter der Brücke wohnt, wir wohnen immer irgendwo.

 

Es ist niemand anderer dafür verantwortlich, wie wir wohnen. Wir selbst haben die

Entscheidungsgewalt über unser Tun und Leben. Ein altes Sprichwort sagt „Wie man sich bettet, so liegt man“. Ich möchte dieses auf das Wohnen erweitern: „Wie man sich behaust, so ist man – in seinem Sein“. Nun ist nicht nur das Wohnen an sich mit dem Menschen verknüpft, vielmehr noch sind es die Örtlichkeiten an denen Wohnen stattfindet, also das Haus, die Wohnung.

 

Hier findet in einer umhüllten Geborgenheit und im Schutz der Familie Verwurzelung und persönliches Wachstum statt. Deshalb lässt der Verlust eines Hauses, einer Wohnung, Menschen oft in tiefe Depression fallen. Die übliche Zwangsversteigerung von Häusern und Wohnungen hat tiefere Bedeutung als nur ein Ausgleich für ein finanzielles Desaster zu sein. Die Grundbedürfnisse des Menschen, wie Schutz, Sicherheit und Geborgenheit werden praktisch von heute auf morgen nicht mehr erfüllt. Wer seiner Wohnung beraubt wird, verliert auch seine Seele. Der Themenkreis Schutz, Sicherheit und Geborgenheit wird häufig mit dem Kürzel „Rückzug“ umschrieben. Seit 15 Jahren gibt es den Trend des „Cocooning“, des sich Zurückziehens in seine 4 Wände zurück. Wir suchen Schutz und Sicherheit vor dem „Bösen“ draußen. Jeder Mensch braucht einen Platz an den er sich zurückziehen kann und sei dieser noch so klein. Dieses Bedürfnis wird in der Realität nur selten erfüllt. Vor allem Frauen sind in ihrem Wohnen mangels entsprechender Örtlichkeiten davon betroffen. „Ich möchte einen Platz für mich“ wird schon bei ersten Planungsgesprächen zu einer unabdingbaren Vorgabe im privaten Wohnbau. Dem Trend des Cocooning läuft allerdings ein anderer Trend diametral entgegen. Die Technikverliebtheit der Architektur öffnet unsere Häuser mit immer noch größeren Glasfronten nach außen. Die schützende Hülle wird löchrig, Intimität zum Öffentlichen erklärt. Angesichts dieser tiefen Bedeutung des Wohnens für den Menschen macht es natürlich nachdenklich und betroffen, wie Entscheidungsträger und Planungsverantwortliche mit diesem Thema umgehen. Der österreichische Architekt

Richard Neutra hat es bereits Mitte des vergangenen Jahrhunderts drastisch formuliert, wenn er sagt: 

„Der Architekt hat der Psychosomatik, der unverbrüchlichen Einheit von Leib und Psyche zu dienen. Er ist Physio-Psychotherapeut und zuvor noch ein Prophylaktiker, der in unserem technischen Zeitalter, mit seinen Räumen leidend zu sein, verhüten und oft sogar sachte heilen kann. Aber der Architekt kann auch schaden! Ja- fast zum Mörder werden!“
(Richard Neutra)

 Neutra spricht hier vom Einfluss des Gebauten, des Raumes auf den Menschen. Das hat nach wie vor Aktualität, gerade weil dieser Ansatz häufig zu einer „Glaubensfrage“

stilisiert, der Esoterik zugeordnet und zu wenig ernsthaft interdisziplinär diskutiert wird. Wenn auch das Wohnen, das Haus immer mehr in den Fokus der Psychologie rückt, ja sogar von der Psychologie in Form der Architekturpsychologie quasi als ihr exklusives Forschungsgebiet annektiert wird, so fehlt der interdisziplinäre Dialog mit Architekten, um das Thema einem breiten Kreis an „Betroffenen“, nämlich den „Wohnenden“ und den raumschaffenden Bauträgern näher zu bringen. Einigkeit darüber, dass es Wechselwirkungen zwischen Raum und Mensch gibt, besteht in der heutigen Wissenschaft nur in Ausnahmefällen.

 

Zum Wohnen/Sein gehört also der Raum. Raum umkleidet uns in unserem Sein, wie der Körper die Seele. Er ist sichtbar gemachter Ausdruck dessen, was uns innerlich bewegt. So folgt dem Seelenraum der Raum des Wohnens (Haus) und diesem wiederum der Lebensraum (das materielle, soziale Umfeld) in einem größeren Kontext. Bewegen wir uns umgekehrt vom Großen ins Kleine, so wird das Bild schärfer je mehr wir in den Raum des Wohnens eindringen. Individualität wird sichtbar und spürbar. Die Art und Weise, wie wir Raum erleben, ist die Basis unseres Wohlbefindens und Ausdruck einer bestimmten Entwicklungsstufe unseres Bewusstseins, sagt der Psychoanalytiker Dieter Funke. Er sieht das Haus als „die dritte Haut“ des Menschen. Auch der Sozialpädagoge Otto Bollnow verstand schon 1963 das Wohnen in einem Haus als die dem Menschen angemessene Weise im Raum zu sein, spricht also von einem „Sein im Raum“.

 

Es stellt sich so die Frage, wie dieses Sein des Menschen im Raum seinen Ausdruck

findet. Wenn wir einen Raum betreten, nehmen wir diesen in Bruchteilen von Sekunden über alle unsere Sinneskanäle wahr. Wir tun dies unbewusst. Nur wenig davon wird uns bewusst, wie z. B. die Nutzung eines Raumes, die Farbe eines Raumes, sein Mobiliar, seine Akustik, vielleicht sein Geruch.

 

Und, aufgefordert einen solchen Raum nun zu beschreiben, werden wir nicht in der Lage sein, dies zufriedenstellend so zu tun, dass der Raum mit seinen Qualitäten wirklich nachvollziehbar wird. Ursache ist unsere starke linkshirnige Orientierung, die Kognition steht im Vordergrund. Tauchen wir jedoch in die Symbolik eines Raumes ein, so entstehen vor unserem geistigen Auge innere Bilder, die uns etwas mitteilen können. Diese Bilder sind unmittelbarer Ausdruck von Gefühlen und können nur über diese erfasst werden. Wenn wir uns so über unsere Gefühlswelt auf eine größere Bewusstheit einlassen, werden wir den Menschen über die Botschaften der Räume erkennen. Ausgehend von der These, dass Raum und Mensch ein Bezugsfeld darstellen, kommt der Symbolik von Räumen samt ihren Inhalten, ihrer Struktur und ihrer Bezüge zueinander archetypische Bedeutung zu. Was bedeutet dies nun?

 

Alle großen Lebensthemen sind archetypischer Natur, sind Urbilder. Sie beruhen auf sich permanent wiederholenden Erfahrungen des Menschen im Laufe der Evolution. Diese so genannten Urerfahrungen sind so verinnerlicht, dass wir uns daran unbewusst orientieren. Das heißt, wir ordnen und strukturieren die Dinge im Außen, in unserem Sein des Wohnens so, wie es unserem innerem Bild entspricht. Dann entsteht „Harmonie“. Ausdruck einer solchen Ordnung ist das Haus/die Wohnung mit seiner räumlichen Struktur. Der Themenkreis „Beziehung“ ist beispielsweise ein derartiges Urbild. Es äußert sich auf einer symbolischen Ebene im Schlafraum als Repräsentant dafür.

 

Die Art und Weise, wie Beziehung zwischen zwei Menschen abläuft wird dort sichtbar. Hinzu kommt, dass der Raum selbst in der Struktur des Hauses einen ebenfalls unserem inneren Bild entsprechenden Platz hat. Die Position in Bezug zur Eingangssituation sagt etwas darüber aus, ob wir das Thema eher links- oder rechtshirnig betrachten, also Beziehung eher kognitiv oder gefühlsorientiert leben und welche anderen Themen das Grundthema überlagern.

 

Beim Wohnen nun geht es in der Regel ja nicht nur um Rückzug ins Alleinsein, sondern um Rückzug in der Gemeinschaft, in der Partnerschaft. Die Struktur muss für alle passen, die individuellen „Beziehungslandkarten“ müssen deckungsgleich sein. Dann ist gewährleistet, dass Partnerschaft dauerhaft funktioniert. Warum sind diese Erkenntnisse nun beim Wohnen und Planen wichtig? In der Praxis erfolgt dieser Abgleich zwischen zwei Partnern häufig ungenügend. „Ich verlass mich da ganz auf meine(n) PartnerIn. Er/sie weiß schon, was mir wichtig ist“. Oder, um Diskussionen abzukürzen, gibt dann einer nach, nichtsahnend, dass es dann, wenn das Haus fertig ist, doch nicht so richtig passt. Unbehagen in der Beziehung macht sich mitunter erst nach Jahren bemerkbar und man weiß nicht warum und wo der Fehler passiert ist. Tests mit BauwerberInnen zeigen häufig ernüchternde Ergebnisse. Denn eigentlich wünscht sich der eine den Schlafraum da, der andere dort, etc. Einfach Nachgeben, wenn`s um persönliche Bedürfnisse geht, ist kein Problemlöser. Fehler entstehen dann, wenn man sein Wohnen zu kognitiv, zu sehr außenorientiert angeht. Ein Haus bauen, heißt an seinem künftigen Leben bauen, an seinen Visionen zu arbeiten und hat mehr mit Gefühl als mit Verstand zu tun. Schließlich werden damit die Rahmenbedingungen für künftige Entwicklung gänzlich neu definiert.


Hast Du dir darüber jemals wirklich Gedanken gemacht? Ein anderes, leider sehr häufig anzutreffendes Problem, das zu starken Irritationen führt: Das Haus ist fertig. Mutter und Kinder betreten das Haus immer über den Hauseingang. Der Mann hingegen betritt (aus „praktischen Gründen“) das Haus seitlich über einen direkten Zugang von der Garage aus. Was passiert? Nun wirst Du vielleicht einwenden, dass es doch egal ist, ob jemand über den Garageneingang das Haus betritt und das kein Problem sein kann. Meine Antwort dazu: Versuch es einfach einmal einige Tage lang ganz bewusst und spüre nach, was sich verändert und Du wirst merken, wie sich Deine Raumwahrnehmung verändert und welche entscheidende Bedeutung die Haustüre doch hat! In wenigen Jahren ändert sich die „Landkarte“ des Mannes, sie verdreht sich um 90 Grad gegenüber der Haustüre. Da ist dann der Schlafraum nicht mehr beispielsweise rechter Hand vom Eingang sondern plötzlich links. Der Wohnraum ist nicht mehr vorne, sondern links etc. Seine Sicht der Dinge ist eine andere geworden, weil sich die innere Orientierung durch Anpassung verändert hat. Aus Unachtsamkeit werden so Probleme auf der Beziehungsebene vorprogrammiert. Wenn die gemeinsame Ausrichtung nicht mehr passt, redet man irgendwann aneinander vorbei. Dagegen ist ein unaufgeräumter „stinkender“ Socken im Bad oder vor dem Bett eine Kleinigkeit und selbst dieser kann Auslöser für Streit und Unstimmigkeit sein. Dazu nun drei Beispielfotos mit der Aufforderung an Dich als Leser, Dich einfach darauf einzulassen die Räume auf diesen Fotos zuerst einmal ohne Bewertung zu erfassen, und Dich stattdessen zu fragen: “Welche Menschen wohnen da und wie gehen diese mit den diesen Räumen innewohnenden Themen um? Nun, Du hast bemerkt, dass schon das bewertungsneutrale Erfassen gar nicht so einfach ist, selbst wenn man dies bewusst tut. Der Grund liegt darin, dass unsere Wahrnehmung eine Vergleichende ist und diese sich hier an der eigenen Situation (z. B. dem eigenen Schlafraum) orientiert. Andererseits aber hast Du sofort Assoziationen zu jenen Menschen, die diese Wohnungen bewohnen. Versuche diese assoziativen Bilder über deine 6 Sinne zu beschreiben, indem Du Dir passende Fragen stellst, wie z. B. “sieht aus wie....“, „spricht wie ......“, oder, wie wirkt Farbe auf die Psyche des Menschen,

wie Formen......etc.

 

Nun, hast Du Antworten gefunden? Oder sind es nur Möglichkeiten? Letzteres trifft zu! Du hast einige Indizien gefunden, wie diese Menschen sein könnten. Wenn wir uns also in die Gedanken begeben, wie Raum als Spiegel der Seele funktionieren kann, ist es nötig, dem Raum als Metapher für Lebensthemen und Beziehungen eine wesentlich breitere Basis des Verstehens zu geben. Der Begriff RAUM ist jeweils ein anderer, je nachdem ob er

aus architektonischer, naturwissenschaftlicher Sicht, oder ob er aus soziologischer,

psychologischer oder philosophischer Perspektive gesehen wird.

 

Was ich nämlich als RAUM wahrnehme hängt immer von meiner persönlichen

Perspektive, meinem momentanen Standpunkt ab.

 

Im Bauen aber wirkt alles zusammen, da braucht es den Überblick über die Disziplinen

hinweg. Daher macht es für Dich Sinn, Dir einen wirklich guten unabhängigen und erfahrenen Begleiter zu suchen, der Deine Bedürfnisse nachvollziehen und in Form bringen kann.

 

Wie vielfältig Raumansichten und Wohnansichten sein können, möchte ich anhand der folgenden Zitate aus unserem Manuskript des Buches „Räume machen Menschen“ darstellen, wo wir SeminarteilnehmerInnen danach gefragt haben: „Was bedeutet für dich Lebensraum, was Wohnen?“

 

Gudrun, Unternehmerin: „Bei Lebensraum denke ich an die ganze Erde wie bei einem Blick aus dem Weltraum – das ist unser Lebensraum. Wohnen ist Leben in, für die jeweilige Person oder die Familie, harmonisch gestalteten Räumen. Das ist kein statischer Zustand. Wohnen muss die Möglichkeit des Rückzugs haben. (Höhlencharakter)“.

 

Toni, Psychotherapeut und Trainer: „Im Lebensraum muss ich Platz haben für meine

Bedürfnisse, Raum für das allein-SEIN. Lebensraum das sind die Räume (drinnen und draußen), die ich im Laufe meines Lebens durchschreite. Räume definieren sich durch

Grenzen (Freiräume, Schutzräume, Atemräume, Kuschelplätze, Inseln der Seligkeit,

Kampfplätze, Gaststätten, Ruheräume…. auch für die ewige Ruhe). Wohnen heißt heimkommen können, alles mal fallen lassen dürfen, geschützt sein, wissen wohin ich nachher gehe, der Intimität Platz geben. Wohnen geschieht aus der Alltagssituation heraus, soll praktisch sein, soll dienen, soll Freude machen durch Schönheit, anregend sein durch

meine individuelle Note“.

 

Thomas, Architekt: „Lebensraum ist die Gesamtheit aus Landschaft, Klima, Flora, Fauna, Menschen, Gesellschaft an meinem Wohn- und Arbeitsort, die auf mich einwirkt und den Raum für mein Leben bildet. Diese Gesamtheit gestalte ich in und durch mein Leben mit.

Wohnen bedeutet einen Ort für mich gefunden zu haben, diesen gestalten und bewohnen,

beleben, erleben. Es bedeutet mich zurückziehen, erholen, Kraft tanken“.

 

Franz, Pensionist: „Lebensraum – das ist für mich der Bereich im Innen und im Außen

mit dem ich jeden Tag in Kontakt bin. Wohnen ist für mich Rückzug und Schutz.“

 

Ein wesentlicher Aspekt von Lebensraum scheint also zu sein, dass ein Raum für einen Menschen erst durch persönliche (Mit) Gestaltung, Austausch und Auseinandersetzung

zum Lebensraum wird. Erst durch den Menschen bekommt der Raum wesenhaften Charakter.

 

Josef Frank bringt´s auf den Punkt:

 „Erst baut der Mensch ein Haus, dann formt das Haus den Menschen“.

 

Was kann dies Alles nun für uns Wohnende, für dich als jemand der gerade im Begriff ist, sich ein neues Heim zu schaffen, bedeuten? Antwort: Dein Haus ist so lange das Haus eines anderen, solange du beim Planen und Bauen nicht bereit bist, Deine Themen zu reflektieren und zu gestalten!

 

Was bedeutet es für ArchitektInnen, für Bauträger? Antwort: Dein Projekt wird so lange Dein Projekt bleiben, als Du nicht bereit bist, den Menschen dort abzuholen, wo er gerade steht! Was bedeutet es für Therapeuten/LebensberaterInnen? Antwort: Du wirst Deine KlientInnen so lange nicht „heilen“ können, als Du nicht bereit bist deren Wohnen mit einzubeziehen! Herzliche Einladung zum Nachdenken und diskutieren.

 

Architekt DI Helmuth Seidl, www.lebenundraum.at 

 

Aus: Mitteilungsheft 87/2014

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