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Gunung Padang..."Der Berg der Erleuchtung". Die älteste Stufen-Pyramide der Welt? Errichtet vor 26.000 Jahren?

Gabriele Lukacs begab sich im Januar 2025 auf eine Erkundungsreise nach Indonesien zum Berg Gunung Padang in West Java, von dem ein indonesisches Geologen-Team behauptet, er sei eine künstliche Struktur und diese sei 26.000 Jahre alt. Dieser 200 m hohe Hügel erweckt den Eindruck einer Stufenpyramide mit fünf künstlichen Stein-Terrassen. Er befindet sich im dicht bewaldeten Landesinneren von West Java auf 900 m Seehöhe.


Ursprünglich 1914 von Holländern entdeckt, begann die Regierung erst 2013 mit archäologischen Ausgrabungen. Diese brachten überraschende Ergebnisse über das Alter und den Aufbau des Megalith-Bauwerks. Von seiner einstigen Pracht als Stufenpyramide ist heute leider nur mehr eine Unmenge an Basalt-Stelen auf fünf Terrassen übrig. Ein verheerender Vulkanausbruch dürfte für die gewaltige Zerstörung verantwortlich sein.


Gabriele Lukacs berichtet in Wort und Bild über ihre Reise in das wenig erschlossene Gebiet und über ihren Eindruck von dieser gigantischen Stufenpyramide aus der Eiszeit.


Indonesien, eines der bevölkerungsreichsten Länder der Welt mit 280 Millionen Einwohnern ist eigentlich ein Inselarchipel, bestehend aus 10.000 Inseln, die sich nördlich und südlich des Äquators erstrecken. Die Hauptinsel Java mit der Hauptstadt Jakarta war für meinen Mann und mich das Reiseziel im Januar 2025. Genauer West-Java und dort wiederum ein Berg, von dem es heißt, er sei eine künstliche Struktur, erbaut vor 26.000 Jahren.


Allein diese Behauptung ließ uns neugierig werden. Recherchen im Internet ergaben wenig Konkretes. Die einzige Fachliteratur, nämlich der Grabungsbericht des indonesischen Teams, und einige youtube videos sowie Interviews mit Archäologen zeichneten ein kontroversielles Bild. Vor allem die internationalen Archäologen äußerten sich skeptisch bis ablehnend. Die beste Informationsquelle bietet die Dokumentation von „Ancient Apocalypse“ auf dem Netflix Internet TV-Kanal mit Graham Hancock (Investigativ-Journalist und Autor).


Die Geschichte der Entdeckung ist schnell erzählt. Es war der holländische Gouverneur, der 1914 auf einer Reise von Jakarta ins Landesinnere den pyramidenartigen Hügel entdeckte. Er vermutete einen antiken Friedhof an der Hügelspitze. Eine erste Grabung eines australischen Teams 1987 förderte Tonscherben zutage, deren C14 Datierung ein Alter von ca.2000 Jahren ergab (45-22 v.Chr.). Erst 2013 begann die indonesische Regierung durch ein Geologen-Team um Dr. Danny Hilman Natawidjaja mit wissenschaftlichen Methoden die Erd- und Gesteinsschichten zu untersuchen. Die Ergebnisse wurden 2023 in einer Studie im internationalen Fachjournal veröffentlicht https://doi.org/10.1002/arp.191 . Die Bodenradar- und Widerstandsmessungen ergaben drei künstliche Hohlräume mit Verbindungstunnel unter den Terrassen. Eine Bohrung bis in 20 m Tiefe offenbarte seine künstliche Struktur. Die C14 und Thermoluminiszenz-Datierungen mit 24.000 – 9.000 v. Chr. widersprachen jeder für Indonesien bekannten Besiedlungszeit. Das wäre noch vor der Eiszeit, noch vor dem Ansteigen des Meeresspiegels, der Indonesien zum heutigen Inselarchipel machte. Und würde außerdem voraussetzen, dass eine prähistorische Hochzivilisation des Paläolithikums in Indonesien existiert hat, die fähig war, einen ganzen Hügel zu einer Stufenpyramide zu „modifizieren“. Eine unfassbare Vorstellung, die bis heute von der archäologischen Fachwelt abgelehnt wird.


Somit stand unser Reiseziel fest: wir wollten dieses Megalith-Bauwerk aus der Eiszeit mit eigenen Augen sehen und uns einen Eindruck darüber verschaffen. So reisten wir nach Jakarta und versuchten, Näheres über Entfernung und Transport zum Berg (=Gunung) Padang zu erfahren. Das war zunächst einmal schwierig, und in Folge dann nur von unserem Stadtführer - in gebrochenem Englisch - so halbwegs brauchbar herauszubekommen. Sein Angebot, uns dorthin zu führen, stellte sich allerdings als völlig unrealistisch heraus. Zunächst meinte er, uns in einem Tag hin und zurückführen zu können. Dies ist – wenn man den völlig chaotischen Verkehr Indonesiens kennen gelernt hat – ein frommes Märchen. In der Tat hatten wir bereits Bali bereist und waren mit der örtlichen (nicht vorhandenen) Infrastruktur vertraut. Es gibt wenig ausgebaute Straßen und praktisch keinen öffentlichen Verkehr. Daher müssen alle Wege mit Taxi bzw. Motorollern erledigt werden. Somit war uns klar, dass wir eine Vorbereitung ähnlich einer Expedition ins Auge fassen sollten. Kurzum, wir organisierten Taxi und Hotel in der dem Berg nächstgelegenen Stadt Cianjur. Die Fahrt dorthin war bereits abenteuerlich, da Umwege und Verkehrsstau zu bewältigen waren. Nach Erkundigung im Hotel fanden wir schließlich einen Taxifahrer, der bereit war, die 50km und damit mehr als zweistündige Fahrt zum Berg mit uns zu wagen. Das Gebiet ist dünn besiedelt, nur einige Dörfer am Weg. Über Rumpelpisten fuhren wir durch dicht bewaldetes Gebiet. Der Fahrer war zum ersten Mal dorthin unterwegs und fragte sich bei Einheimischen durch. Von einer Pyramide war nichts zu sehen. Erst als wir bergauf fahrend die Waldgrenze auf 900 m hinter uns ließen, konnten wir den Stufenberg ausmachen. Am Fuß des Hügels angekommen, setzte er uns ab und fragte nach der Abfahrtszeit für die Rückfahrt. Als wir meinten, er solle uns abends wieder abholen, war der Fahrpreis 4-mal so hoch wie bei der Hinfahrt, da er doch wieder in die Stadt und nochmals zum Berg und retour fahren müsse. Dieser Logik konnten wir uns schwer widersetzen.


Nach Bezahlung einer kleinen Gebühr für den sogenannten Eintritt und Besuch der sogenannten WC-Anlage, begann der steile Aufstieg über uralte Treppen aus Basalt Stelen. Dieser Weg muss schon seit vielen Jahrhunderten genauso begangen worden sein. Er endet nach einem ca. 20-minütigem Aufstieg an der ersten von insgesamt 5 Terrassen. Hier öffnete sich erstmal der Blick auf ein beeindruckendes Stufenbauwerk, welches einer gewaltigen Zerstörung zum Opfer gefallen sein musste. Tausende schwarze Basalt-Andesit Säulen von ca 120 - 150 cm Länge und 30 - 40 cm Dicke liegen verstreut auf der ebenen Fläche. Alle rechteckig bzw. hexagonal gebrochen, die meisten wohl unter natürlichen Bedingungen, wie auf Grund der besonderen Brucheigenschaft des Basalts anzunehmen ist. Etliche Steinsäulen weisen allerdings Bearbeitungsspuren auf, sodass eine Absicht hinter der Gleichförmigkeit sämtlicher Stein-Stelen zu vermuten ist, was wiederum auf ein ehemaliges Bauwerk schließen lässt. Der Erdboden der Terrasse ist stellenweise mit Steinplatten im Maß von 120 x 50 cm bedeckt. Diese könnten eventuell von der Außenverkleidung der Pyramide stammen, meint Hancock in einem Interview mit Hilman. Andere Bodenplatten sind mit aufrechtstehenden Platten eingegrenzt und formen damit einen rechteckigen Platz. Es wirkt wie ein Kult- oder Versammlungsplatz. Dasselbe gibt es auch in Kreisform. Einige der liegenden Steine haben Eindrücke in Form von Tigerpfoten oder Dolchklingen. Wie wenn der Gegenstand oder die Fußspur in den weichen Stein eingedrückt worden wäre. Einer dieser seltsamen Plätze wurde uns von einem Einheimischen als „Gamelan spot“, also Musik Platz, erklärt. Eine querliegende Stele ist ein sogenannter Phonolit (Vulkangestein, das beim Anschlagen metallisch klingt) und wurde daher – wie überall auf der Welt, wo es solche Steine gibt – als Lithophon, also Stein-Musik-Instrument, verwendet. Wir durften den Phonolit anschlagen und waren über seine Klangqualität erstaunt. Wie wird es wohl bei Festen und Ritualen ertönt haben, wenn vielleicht hunderte Basaltstelen angeschlagen wurden?


Unser selbst ernannter Guide heftete sich an unsere Fersen und führte uns zur 2. Terrasse ca. 5 - 6 m höher, die eindeutig künstlich errichtet ist. Eine Stützmauer schließt das Terrassenplateau ab. Dort zeigte unser Führer einen aus mehreren Stelen errichteten Sitzplatz, einem Thron ähnlich. Hier meinte er, sei der Fürst oder Stammesoberste gesessen und habe von hier aus geherrscht. Auf die Frage, warum gerade auf diesem Platz, erklärte er, dass die Blickrichtung zum Vulkan Gede das Entscheidende Merkmal sei. Dieser Vulkan wurde offenbar beobachtet und aus seiner Aktivität die Gefahr für die Menschen erkannt. Ein verheerender Vulkanausbruch dürfte auch für die Zerstörung der gesamten Anlage auf den 5 Terrassen verantwortlich sein. Allerdings gibt es keine Überlieferung, wann das passiert sein könnte. Das Fehlen jeglicher Sagen oder Erinnerungen ist ein grobes Hindernis bei der Suche nach den Erbauern. Zumindest sind sie nicht in historischer Zeit zu finden. Eine Zeitstellung in die Altsteinzeit wird jedoch von der Fachwelt abgelehnt.


Die Ausrichtung der gesamten (Pyramiden) Struktur mit 16° NW dürfte auf den Vulkan Gede geplant sein. Ihn zu beobachten und die Götter gnädig zu stimmen, war überlebenswichtig. Eventuell haben die Erbauer der Anlage sogar einen Kataklysmus erlebt und überlebt und in der Folge dieses gigantische (Pyramiden)-Bauprojekt aus diesem Grunde auf sich genommen. Wir waren erstaunt, welche Energie dieser Thronplatz ausströmt. Die Fernsicht über die Vulkane West-Javas ist atemberaubend. Gut vorstellbar, dass sich Menschen hier versammelten, um den Göttern näher zu sein.


Die Terrassen 3 - 5 sind wesentlich kleiner als die Erste und gehen fast ineinander über. Die Stützmauern sind nur mehr 1 - 1,5 m hoch. Hinter der letzten Terrasse fällt das Gelände steil ab. Ebenso an den seitlichen Flanken. Die Terrassen bilden somit den Aufstieg auf eine abgeflachte Stufenpyramide. Auf den Terrassen dürften wohl Gebäude gestanden sein, was die tausenden Basaltstelen vermuten lassen. Die gesamte Anlage strömt eine gewisse Erhabenheit aus. Wir fühlten eine enorme Ausstrahlung trotz der offensichtlichen Zerstörung.

Außer uns waren nur wenige Einheimische anwesend. Später konnten wir mit einer Frau aus dem Dorf sprechen, die erzählte, dass sie nur an Festtagen auf den Berg gehen und ihre Rituale dort oben feiern. Als Sonntagsausflug macht „man“ die Bergtour nicht. Es steht auch kein hinduistischer oder buddhistischer Tempel dort. Offenbar ist der Platz älter als diese Religionen. Der Name gunung padang wird mit „Berg der Erleuchtung“ übersetzt und wird seit Jahrhunderten für rituelle Feiern bestiegen.


Es ist ein heiliger Platz, der nur zu (astronomischen) Festtagen, wie Sonnenwenden, Tag-und Nachtgleichen oder Mondwenden betreten wird, wie Hilman und Hancock in der Dokumentation über Gunung Padang erklären. Vermutlich ist die Anlage auch auf eine bestimmte Sternenkonstellation ausgerichtet. Um festzustellen welche genau, müsste man erst mal das Erbauungsdatum kennen. Die geologischen Grabungen sind aber leider eingestellt. Ein Verfahren zur Anerkennung als Weltkulturerbe mit der Bezeichnung „situs gunung padang“ ist im Laufen und wird wohl in den nächsten Jahren positiv erledigt werden. Dann steht einer touristischen Vermarktung nichts mehr im Wege....und die Fördergelder werden wohl im tiefen Untergrund der Pyramide versickern.



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