EIN Klang - Eike Georg Hensch 15. Januar 1935 – 25. November 2024
- Daniel Linder
- 30. März
- 26 Min. Lesezeit
Ursprünglich erschienen in Radiästhesie Radionik RR 1/2025 -
Im Sommer 2024 traf sich die Redaktion RR für ein paar Tage zu Gesprächen im Hause Hensch. Es sollte der Abschied von unserem geschätzten Freund werden – es bleiben reichhaltige Erinnerungen und eine Verbundenheit über den Tod hinaus.
Viele Berichte auch aus dem familiären Umfeld zeugen davon: Eike Georg Hensch war mit der Gabe gesegnet, aus dem Herzen zu sprechen. Vermittelte Inhalte wurden von ihm selbst empfunden und gelebt. Das dürfte mit ein Grund sein für die Strahlkraft und Nachhaltigkeit seines Schaffens.
Von der letzten Begegnung mit dem Architekten, Geomanten und Musikanten bleibt dieses bezeichnende Zitat: «Der beste Vergleich ist ein Orchester. Wir sind als Musiker gezwungen, auf den Anderen zu hören. Wir sind total vernetzt. Es geht nur um ein Werk. Ein Dirigent bestimmt ein bisschen das Tempo. Aber in Wirklichkeit sind wir EIN Klang. Nehmt das wortwörtlich. Es ist der sinnvollste Vergleich: Radiästhesie und ein Orchester. Der Unterschied: Das ist eine Trompete und das eine Geige.»
Ein Forschender und Vater. Mit Sohn Jörg hat Eike bis zuletzt über Grundsätzliches gesprochen bis hin zu gestritten. Jörg Hensch war in letzter Zeit mit «Papa» beschäftigt, hat ihn im Alltag unterstützt und mit ihm Lieder gesungen: «Eike hat sich gut auf den Tod vorbereitet. Er ist soo ruhig gestorben. Am Montag, dem 25. November 2024 nach 04 Uhr.»
In Dankbarkeit für das gemeinsam Erlebte hat sich RR auf die Suche nach Stimmen von Weggefährten, Mitgestaltenden und der Familie von Eike gemacht. Lesen Sie Erinnerungen, um in Aspekte dieses inspirierenden Menschen einzutauchen.

Auf welcher Seite fahren Sie?
Eike konnte aufgrund seiner Beine nicht mehr gehen. Trotz ständiger Trainingseinheiten ging das Gefühl in den Beinen immer weiter weg. Obwohl er gerne viel unterwegs war mit seinem Elektromobil und der Eisenbahn, beschloss er, keine Reisen mehr zu machen. Auch seine bereits gebuchte Reise mit Begleitung zum achtzigsten Geburtstag seiner Tante auf Rügen im Sommer 2024 sagte er ab. Er hat alles abgesagt. Behutsame Gespräche und eine Reise mit meinem VW-Bus, bei dem Rollstuhl und Elektroroller wunderbar reinpassen, zu einer Beerdigung eines Freundes bei Hildesheim haben dazu geführt, dass ich ihn tatsächlich überreden konnte, ihn nach Rügen zu fahren. Von Überreden kann nicht die Rede sein. Irgendwann äusserte Eike, dass er eigentlich gerne alle nochmal sehen würde und ich offenbarte ihm die Möglichkeiten mit der Option, jederzeit stornieren zu können.
So fuhren wir los. In Helmstedt fahre ich gerne von der Autobahn nach Sommerschenburg. Da ist ein kleiner See, wo wir frühstückten und er sagte: «Das ist der schönste Urlaub meines Lebens.»
Auf der Fahrt beschäftigten wir uns mit Bruckner und Dire Straits, die er interessant fand. Erstmal nach Berlin, dort wohnt Enkel Marek und Lydia, die inzwischen den kleinen Valentin haben. Übernachtung bei Silvia und Jürgen. Um 22 Uhr gab es noch ein Fagottkonzert. Eike ist noch bis vor zwei Jahren regelmässig nach Berlin gefahren, wenn Jürgen ein Konzert gab, denn Eike hat lange Jahre Fagott gespielt.
Am nächsten Tag Weiterfahrt nach Rügen, um tatsächlich als Überraschungsbesuch auf der Familienfeier aufzuschlagen. Mit allem was dazugehört: Ausflug ans Meer, Diskussionen mit dem Baustellenleiter der Prora über Spannbeton, Besichtigung eines Baustoffhandels, wo eine Freundin arbeitet. Materialien wie Feinsteinzeug kannte Eike nicht, er war seit über zwanzig Jahren aus der Architekturwelt raus. Die dreissig verschiedenen Maurerkellen haben ihn fasziniert, zu seiner Lehrzeit gab es zwei.
Auf dem Rückweg in Soltau haben wir spontan den 94-jährigen Onkel besucht, mit Übernachtung. Anschliessende Besichtigung eines Tages der offenen Tür bei der Feuerwehr. Dort sprach er einen Feuerwehrmann an, der den gleichen Namen hat: «Auf welcher Seite fahren Sie mit dem Auto?» Er antwortete: «Rechts natürlich.» Eike: «Warum tun Sie das?» Als der Feuerwehrmann darauf keine Antwort hatte, erklärte ihm Eike, dass er das mache, weil Eike von Repkow das vor langer Zeit so festgelegt hatte, dass Fuhrwerke rechts zu fahren haben.
Später 2024 wurde die Fahrt nach Berlin noch mal wiederholt, weil Eikes Urenkel geboren ist. Wir haben uns wieder in Biesdorf, am Rand von Berlin vergnügt.Jörg Hensch, Musiker, Kampsheide
Dieses Wochenende hat mein Leben verändert
Eike Hensch bin ich 1987 begegnet und diese Begegnung erfüllt mich noch mit Dankbarkeit: Seine Nichte Heide Lazarus hatte ihn in die DDR nach Dresden eingeladen, eine kleine Gruppe von Freunden an einem Wochenende in energetische Phänomene einzuführen. Im Rückblick kann ich sagen: Dieses Wochenende hat mein Leben verändert.
Was war es, das mich so fasziniert hat? Ich war jung, unbedarft und offen. Zum ersten Mal hörte ich etwas von Radiästhesie. An geistigen Dingen war ich interessiert, dass es da aber auch wissenschaftlich zugehen kann, war mir neu. Was Eike vor uns entfaltete war unerhört: Es gibt eine unsichtbare Dimension, die man sogar muten kann. Wow!
Ich saugte alles intensivst auf: Den Bau einer Wünschelrute mit verschiedenen Grifflängen; die ersten Erlebnisse, dass sie auch reagiert; Eikes Mutungen an uns Teilnehmenden, ob wir geistig offen sind; das Finden eines energetischen Störfeldes an einer Steckdose und seine Neutralisierung; den Besuch im Meissner Dom, wo er ein wahrgenommenes energetisches Phänomen als einen mit Ochsenblut getränkten Grabstein identifizierte…
Wenige Jahre später fiel mir ein Buch von Marko Pogačnik in die Hand. Dass dies mich sofort in seinen Bann zog, ich den Autor und die Geomantie unbedingt kennenlernen wollte und schliesslich sogar eine Ausbildung zum Geomanten absolviert habe, hat sicher seinen Ursprung in dieser besonderen Begegnung mit Eike Hensch.
Reinhard Pontius, Bildhauer, Dresden
Eike ermunterte jeden
Eike hat regelmässige Radiästhesietreffen in einer umgebauten alten Scheune in Nienburg veranstaltet, an denen ich teilnehmen durfte. Meistens zusammen mit meinem Mann Gregor. Jeder durfte seine Beiträge in Vorträgen leisten und wir fuhren stets bereichert nach Hause. Eike ermunterte jeden und hat immer ein Händchen dafür gehabt, die Menschen zusammenzuhalten. Das war bei diesem Individualisten-Club eine grosse Leistung. Bei den Treffen waren wir zeitweise über fünfzig Leute.
Auch beim letzten Zusammentreffen mit der Redaktion RR war er hellwach. Immer interessiert und streckenweise mahnend, das Handwerkliche in der Radiästhesie nicht zu vernachlässigen. Er zitierte uns in die Martinskirche im Ort, um einem Orgelkonzert mit Werken von Bach beizuwohnen, mit dem Auftrag die Energieentwicklung zu muten. Erstaunt nahmen wir zur Kenntnis, wie der Applaus die hohe, heilige Energie im Raum quasi löschte. Er empfahl, mit der Gebärde der deutschen Gebärdensprache für Applaus der Bewunderung Ausdruck zu verleihen: Heben der Hände und schnelles Drehen im Handgelenk bei gespreizten Fingern. Das würde die Raumenergie nicht beeinträchtigen. Früher wurde in der Kirche nie geklatscht, wohl weil man es noch fühlen konnte, dass das nicht passt.
Ulrich Gläser wies darauf hin, dass das Klatschen im Theater unbedingt erforderlich sei, um neben der Gunstbezeugung den Darstellern den Schritt aus ihren Rollen heraus zurück ins reale Leben zu erleichtern.
Hendrikje Arzt, Homöopathin, Märkisch Luch

Tolle Ergänzung
Wir haben sehr viele gemeinsame Vorträge und Exkursionen unternommen und uns super ergänzt. Jeder konnte an jedem Punkt weitermachen, wo der andere gerade aufgehört hat. Es war eine ganz tolle Ergänzung. Die fehlt mir. Besonders gut hat mir gefallen und gutgetan, dass er allen gegenüber offen und tolerant war und neue Ideen erst mal aufnahm, ohne sie abzulehnen, um einfach drüber nachzudenken und nachzuarbeiten. Das war für mich das Wichtigste bei ihm.
Die erste Begegnung war vor vierzig Jahren bei einem Rutenkurs mit Reinhard Schneider in Österreich. Seither haben wir intensiv korrespondiert, schriftlich wie telefonisch und viele gemeinsame Exkursionen durchgeführt. Er hatte eine gute Beziehung zu meiner Frau. Die beiden haben sich über Musik und Kunst unterhalten. Wir haben uns über die neuen Möglichkeiten ausgetauscht und wie man die Radiästhesie voranbringen kann. Das waren auch unsere letzten Telefonate kurz vor seinem Tod. Die letzte ausführliche Korrespondenz von mir und meiner Frau hat ihn leider nicht mehr erreicht.
RR: 2025 ist das zwanzigjährige Jubiläum vom Radiaesthesieverein Deutschland RVD. Eike war von Anfang an dabei. In der Redaktion RR ist er im letzten Jahr ruhiger geworden, aber immer fokussiert dabei. Es ist anders, ob er dabei ist oder nicht und es war schön, mit ihm diese Zeit erleben zu dürfen.
Ewald K.: Auf alle Fälle. Er hat immer wieder darauf hingewiesen und gedrängt, dass man in der Forschung weitermacht. Dass man das Ganze in die Öffentlichkeit trägt und die Anerkennung anstrebt. Das mache ich ebenfalls seit vielen Jahrzehnten. Wir haben uns sehr gut ergänzt.
Ewald Kalteiß, Autor, Prien am Chiemsee
Neugierig auf das nächste Leben
n Eike als Forscher, Wissenschaftler und Kursleiter mochte ich, dass er sehr rigoros war, alles sehr präzise beschrieb, kein Wort zu viel, keine Zeitverschwendung. Dies war nichtdestotrotz verbunden mit Humor und einem Feinsinn, einer Sensibilität für das Schöne. Er wagte bunte, handgefertigte, sehr originelle Jacken zu tragen und rote Seidenschals, «weil sie sich so schön anfühlen und angenehm zu tragen sind», wie er sagte. Er war auch sehr empathisch, hat sich rührend bei seiner kranken Frau investiert, hat nie über seine eigene körperliche Gebrechlichkeit geklagt und war bis zum Schluss in die Arbeit des Vereins und für die Homöopathie engagiert. Für mich gehört er zu den grossen universellen Geistern à la Goethe: Forscher, Zeichner und Maler, Musiker, Architekt, Schriftsteller und wahrscheinlich vieles mehr, von dem ich nichts weiss. Ich höre noch, wie er kichernd und wieselnd sagte, dass er neugierig auf das nächste Leben sei und sich darauf freuen würde. Ich hoffe, er kommt bald wieder.
Elisabeth Victor, Weberin, Bad Honnef

Über Vorstellungen reden
Ich habe Eike Hensch im Stralsund der DDR bei einer Familienfeier kennengelernt. Er hat Experimente mit einer Wünschelrute gemacht. In den neunziger Jahren, als ich in Bremen arbeitete, haben wir uns angefreundet. Ich habe ihn bewundert und irgendwie auch sehr verehrt. Wenn ich anderen Menschen über jemand Besonderen berichte, ist es Eike. In freundschaftlicher Verbindung haben wir uns einmal im Jahr gesehen. Ich habe nie an einem Kurs von ihm teilgenommen. Wir haben miteinander geredet.
RR: Was waren die Themen?
Andreas H.: Die Radiästhesie. 1995 sollte ich an der Halswirbelsäule operiert werden. Eike hat mich mit der Wünschelrute durchgemutet und auf den alternativen Weg gebracht. Ich habe das Amalgam aus meinen Zähnen entfernen lassen, eine Quecksilberausleitung gemacht, den Wasserbeleber angeschafft und aufgehört zu rauchen. Dadurch wurde die OP überflüssig. Ein paar Jahre später liess ich mich röntgen: Die Wirbelsäule war wieder in Ordnung.
Und wir haben über Theater gesprochen, Eike hat einige Stücke gesehen, in denen ich mitgespielt habe. In Bremen, Potsdam, Aachen, Celle und zuletzt in Leipzig.
RR: Wie kamen die Gespräche über das Wünschelrutenfach bei Ihnen an?
Andreas H: Ich habe das mit grosser Verwunderung zur Kenntnis genommen. Einmal gab es einen Moment, als wir in einer Gaststätte sassen und überlegt haben, welchen Wein wir zum Essen bestellen. Eike hat die rechte Hand nach unten gehalten und den Zeige- und Mittelfinger, wie das heute üblich ist, zu einem V gemacht, kurz die Augen geschlossen und gesagt: «Ja, der Wein ist in Ordnung, den können wir gerne trinken.» Er hat seine zwei Finger zur Wünschelrute gemacht, mit viel Humor verbunden. Das war für mich nicht nur humorvoll, es hatte einen starken Gehalt.
RR: Haben Sie mit Künstlern darüber gesprochen?
Andreas H: Ich habe oft mit anderen Menschen über Eike gesprochen, weil mich sein Können unheimlich beeindruckt hat. Ich glaube, er war in seiner Weltanschauung sehr idealistisch, aber in seiner Praxis mit der Wünschelrute sozusagen materialistisch, indem er sagte: «Alles ist Schwingung.» Und er konnte Ratschläge geben: «Nicht trennen, sondern integrieren!»
RR: Wie haben Sie in der DDR die Wende erlebt?
Andreas H: Mit viel Freude und viel Geschrei am Theater. Es war die aufregendste Zeit in meinem Leben. Als Herr Kohl dann die D-Mark versprochen hat, wurde es etwas schwieriger. Lachen. Ich geniesse es sehr, dass die Welt seitdem auch für uns offen ist.
RR: Was ist Ihre Lieblingsrolle?
Andreas H: Die gibt es nicht, ich habe in beiden Teilen von Faust den Mephisto gespielt, den Arturo Ui von Brecht und den Hitler von Tabori, auch den Woyzeck und den Don Juan. Ich habe Honecker nachgemacht oder bin als Putin aufgetreten, habe Komödien und viele Uraufführungen gespielt. Das schönste Kompliment für meine Arbeit bekam ich nach einem Soloabend am Bremer Theater Helden wie wir, einer Mauer-Öffnungs-Satire von Thomas Brussig – von Eike Hensch: «Du bist auch ein Heiler, mit dem, was Du auf der Bühne machst.»
RR: Wie geniessen Sie das Leben?
Andreas H: Mit viel Wegfahren. Ich bin in den USA, der Mongolei und in Usbekistan gewesen. Auch in Moldawien, Transnistrien, Aserbaidschan und Kuba und war dreimal auf Grönland. Ich versuche nach West und Ost zu fahren. Zurzeit geht vieles gar nicht mehr und die Lage in der Welt ist so, dass man eher beunruhigt bis verstört ist. Aber die letzten dreissig Jahre boten viele Möglichkeiten, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen.
Andreas Herrmann, Schauspieler, Leipzig
Die wegbereitende Frage
Wie schön, dass im Sommer so viele noch einmal bei ihm waren und sein Wirken in den nächsten Ausgaben von RR nachklingen wird. In den Redaktionsgesprächen war er immer ein Fragender. Zur rechten Zeit stand plötzlich seine Frage im Raum und eröffnete andere Dimensionen. Das war seine Lebendigkeit, seine Weisheit: nicht die abschliessende Antwort, nein, die wegbereitende Frage.
Renate Siefert, Autorin, Reichelsheim-Erzbach
Mein Vorbild
Mein Wunsch Rutenzugehen war stark, doch eine innere Blockade war stärker. Frühere Versuche, das Rutengehen mit einer V-Rute zu lernen, waren ergebnislos geblieben, bis ich Eike kennenlernte. Gegen seine Kompetenz und menschliche Ausstrahlung war die Blockade machtlos. Seiner Persönlichkeit verdanke ich, dass ich das Rutengehen überhaupt erst erlernen konnte. Er ist seither als Radiästhet wie auch als Lehrer mein Vorbild und er bleibt es.Ulrich Gläser, Apotheker, Heitersheim

Bestens vorbereitet
Vor ein paar Wochen haben Eike und ich vom Leben nach dem körperlichen Tod gesprochen und uns über Bücher, die wir zu dem Thema gelesen haben, ausgetauscht, da ich in der schamanischen Ausbildung ein Modul über das körperliche Sterben mit Buchempfehlungen anbiete. Als ich später von seinem irdischen Tod hörte, blieb ich ganz ruhig, denn Eike war einer der bestens vorbereiteten Menschen, die ich je kennengelernt habe.
Ingeborg Lüdeling, Geomantin, Steinheim
Natürlich ehrlich
Wir haben 2004 in Barcelona ein Feng Shui Symposium mit Eike gemacht. Als Gast war Professor Ernhofer dabei und referierte über die Umstülpungen der platonischen Körper aus der Heiligen Geometrie. Wir erarbeiteten selbst ein umstülpbares Modell aus Kartonpapier, das mit Plus und Minus ineinander verbunden war. Man konnte es in sich unendlich drehen. Das Sich-damit-Beschäftigen-und-Spielen hatte Wirkungen. Eine Teilnehmerin klagte über Kopfschmerzen. Eike bat sie um ein Experiment, nachdem er sie mit der Rute getestet hatte. Er bat einen weiteren Teilnehmer das Modell oberhalb der Teilnehmerin immer wieder zu drehen. Nach kurzer Zeit wurden ihre Kopfschmerzen weniger und gingen weg. Ein Teilnehmer klagte über Bauchschmerzen. Eike bat ihn, mit dem Modell vor seinem Bauch zu spielen und es zu drehen. Auch hier gingen die Schmerzen zurück. Das war für Eike ein gefundenes Fressen. Er begann mit der Rute die Hintergründe herauszufinden: Welche Schwingungen was beim menschlichen Körper verursachen, experimentierte mit Kügelchen und anderen Substanzen. Diese jugendliche Neugierde habe ich an Eike so geschätzt. Ich sagte zu ihm: «Du bist für mich der grösste Gnom auf Erden, der diesen Schalk in sich trägt.» Das hat ihn bis ins hohe Alter ausgemacht, als er noch anfing, auf YouTube seine Videos reinzustellen. Diese Leichtigkeit, nicht das Verkopfte, sondern spielerisch an die Sache heranzugehen, finde ich bewundernswert wie auch seine Zeichnungen, das Skizzieren, wie er Dinge darstellen konnte und sofort spürte, was fehlt, was hinzugefügt werden musste.
Ich kenne ihn seit Mitte der neunziger, als wir mit Harald Jordan zusammen Dinge ausprobiert haben. Wir stellten fest, dass die Mitte in einem Gebäude, Raum und Dorfplatz eine grosse Kraft hat. Wir haben das mit dem traditionellen und spirituellen Bagua-Raster abgeglichen und übereinander gelegt. Das daraus entstandene Raster glich dem Logo von Harald Jordan, welches wiederum einem griechischen Tanz entsprach. Das war eine tolle Zeit und Bereicherung in meinem Leben, diese beiden Menschen begleiten zu dürfen. Sie waren fast gleich alt. Wir haben offen über das Gehen auf eine andere Ebene geredet und Eike hat es ziemlich mitgenommen, dass Harald vor ihm gegangen ist. Sie telefonierten in dieser Phase viel miteinander.
Bei Eike zu Hause: Für mich war sein ganzes Haus mit der Energie ein Wurzelstübchen. Das was er war auch als Architekt, hat er gelebt bis zu den Schlafkojen, Matratzen aus Stroh und mit Leinentüchern. Für mich war faszinierend, dass es das gibt, dass diese Natürlichkeit nicht nur Worte waren, sondern dass Beide es gelebt haben. Durch diese Ehrlichkeit aus dem Herzen Dinge zu sagen, war eine Verbindung da, wo man sich getroffen hat und sich verstanden fühlte, weil es natürlich ehrlich war. Das ist, was ich an ihm so sehr geliebt habe.
Dipl.-Ing. Anna-Katharina Buse, Architektin, Feng Shui Beraterin, Bremen
Eike hat uns Selbstvertrauen gegeben
Ich habe als kleiner Junge gesehen, wie ein Nachbar mit einem Haselnusszweig einen Brunnen gesucht hat, was mich faszinierte. Als Handwerker habe ich Bodenbeläge aus Kork verlegt und wurde gefragt, ob ich Erfahrung mit Erdstrahlen habe und ob Kork gegen Erdstrahlen helfe. Ich wusste es nicht und habe versucht, gute Lehrer zu finden.
So bin ich auf Eike gestossen und hatte den richtigen gefunden. Wir haben Versuche mit Kork gemacht, hatten eine gute Zeit. Dann war das Thema erledigt: Das Harmonisieren mit Kork funktioniert nicht.
Eike war eine Mischung aus Heinz Rühmann und Heinz Erhardt: «Da besteht Forschungsbedarf» oder «Das ist noch therapierbar». Sein trockener Witz und Humor war einmalig und seine Seminare waren immer spannend. Man konnte nie genug davon bekommen. Die Seminare und Erfahrungsaustausche waren bei uns in Estorf, nahe Nienburg.
Ich bin Perfektionist, auch im Rutengehen. Weil ich diesen Perfektionismus habe, hat Eike mir zugesprochen, einfach Vertrauen zu haben auf das, was ich finde. Eike hat uns viel Selbstvertrauen gegeben und meinte, ich solle einfach bei der Meinung bleiben, die ich habe, die würde schon stimmen und mir Mut zugesprochen. Das war wichtig, von so einer Koryphäe zum Ritter geschlagen zu werden. Wenn irgendwas war, konnte man Eike fragen. Der hatte auf alles eine Antwort. Genauso seine Frau Ruth Susanne. Die beiden passten zusammen. Was für ein Unikum.
Alles was ich von Eike gelernt habe ist nachhaltig und tiefgründig. Bei Seminaren wurden künstliche Wasseradern mental gelegt. Er hat lange auf einen Punkt auf dem Fussboden geguckt und mit dem Finger draufgezeigt. Dann liess er Rutengänger drüberlaufen und alle hatten einen Rutenausschlag. Er klatschte in die Hand, schon war das morphische Feld verschwunden und die künstliche Wasserader nicht mehr zu finden.
Ich glaube, Eike war kein grosser Verfechter der globalen Gitternetze. Wenn der Ausschicker der Currynetze gefunden ist, lassen die sich verschieben und aufheben. Oftmals steht neben dem Kleiderschrank das Bügelbrett. Wenn ich das wegnehme, ist auf einmal das Currynetz aus dem Bett verschwunden.
Als ich Eike zum letzten Mal sah, hatte er sich ein kunterbuntes Auto ausgeliehen. Er war für mich bis zuletzt der Spassmensch und positive Lehrer.
Dieter Adelmund, Rutengeher, Oldenburg

Ein grosser Geist darf eigentümlich sein
Eike Hensch war es, bei dem ich im April 2009 zum ersten Mal einen Rutenausschlag erfahren durfte – indem er mich nach mehreren meiner vergeblichen Versuche unter den Arm nahm und beherzt mit mir über die Wasserader schritt und sagte: «Denk jetzt an nichts!» Er war es, der damals mein Interesse an der Radiästhesie geweckt und stetig gefüttert hat. Die Anzahl der bei ihm besuchten Seminare und Exkursionen kann ich kaum aufzählen, weniger noch die Menge an tiefgründigen Einsichten und Erfahrungen, die er uns im Laufe der Jahre vermittelt hat. Einsichten in eine Welt, die hinter oder unter der mit alltäglichen Sinnen wahrnehmbaren Welt liegt, aber vieles beeinflusst. In jedem seiner Kurse gab es erstaunlich Neues zu lernen, mit der Rute zu erfahren; deswegen zog es auch alte Hasen immer wieder zu seinen Angeboten nach Nienburg und Umgebung. Jeder Kurs bei ihm war ein Erlebnis – auch wenn seine Marotten und seine mitunter ruppig erscheinende Art manchen Neuling irritiert haben mögen. Ein grosser Geist darf eigentümlich sein – vielleicht notwendigerweise. Zu Eikes Eigentümlichkeiten gehörte zweifellos sein Humor, der alle seine Veranstaltungen gleichsam würzte und den ich sehr mochte. Fröhliche Wissenschaft! Ebenso schätze ich seine geradezu kindliche Neugier und seinen Forschungsdrang, den jeder wahre Wissenschaftler von sich selbst kennt.
Eike hatte mehrere Talente und Interessengebiete. Dabei verstand er es immer wieder, sein Wissen daraus auf geniale Weise miteinander zu verbinden. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit möchte ich die Radiästhesie, auf die ihn schon mit acht Jahren sein Vater aufmerksam machte, die Geomantie, Musik, Architektur und die Kunst allgemein nennen.
In den letzten Jahren seiner Seminartätigkeit war ich froh, ihn jeweils als Assistent unterstützen zu können. Dies um ihm meine Dankbarkeit zu erweisen und um Neulinge in den Genuss einer Ausbildung bei Meister Eike Hensch zu bringen. Wie geht es ohne ihn in der Radiäthesie Deutschlands, Österreichs und der Schweiz weiter, mit denen er über zahlreiche Kontakte und redaktionelle Mitarbeit verbunden war? Ich bin gewiss, dass der Himmel, an den er Zeit seines Lebens glaubte, ihn nun aufgenommen hat, um ihm die Gelegenheit zu geben, mit der Rute in der Hand alles von der höheren Warte aus zu erforschen.
Prof. Dr. Walter Kortmann, Mikroökonome, Holzwickede

Herzensmensch
Das war und wird er in meiner Erinnerung bleiben: ein Herzensmensch. Vieles lag ihm am Herzen. Zuallererst seine Familie und dann Musik, Radiästhesie, Zeichnen. Forschung, Wissensdrang in vielen Gebieten wie Architektur, Homöopathie, Astrologie und natürlich das Lehren – darin ging er auf. Gerne gab er sein Wissen weiter, keine Mail blieb unbeantwortet und wenn ich mich auch manches Mal mit ihm zerstritten habe, wenn der Schulmeister sichtbar wurde, fand jeder Schlagabtausch ein versöhnliches Ende. Sein grosser Geist zeigte sich darin, Entschuldigungen anzunehmen oder selber Einsicht zu zeigen. Ich habe viel von ihm gelernt, konnte durch ihn Wissen vertiefen, erkannte Unbekanntes, dafür bin ich dankbar. Er wird mir fehlen: sein spitzbübischer Humor und sein Ringen um saubere Grifflängentechnik in der Ausübung der Radiästhesie.
Dipl.-Ing. Gudrun Olessak, Innenarchitektin, München
Sie schlafen auf einer Wasserader
Mein Vater und Eike waren Berufskollegen an der Bauingenieurschule. Mein Vater war auf einer Studienreise als chronisch Sehnenscheidenkranker in Brasilien, begleitet von einer Akupunkturärztin aus Bremen. Sie hat ihn geheilt. Mit dieser Erkenntnis kam er zurück und sagte zu Eike: «Du leidest auch unter chronischen Problemen. Ich habe eine Ärztin gefunden.» Eike hörte sich das mit der gefühlten Wunderheilung an und fuhr nach Bremen. Da stand er bei dieser Frau im Türrahmen und sie sagte: «Herr Hensch, Sie können wieder nach Hause fahren. Sie sind nicht heilbar.» Eike liess das nicht auf sich sitzen: «Das kann nicht sein. Warum?» Die Ärztin: «Sie schlafen auf einer Wasserader.» Mit dieser Erkenntnis ging er nach Hause und bestellte diverse Rutengeher. Das war sein Start in die Radiästhesie. Er stellte fest, dass alle was anderes rauskriegen und es andererseits grosse Übereinstimmungen gibt. Auf einem Kongress traf er Reinhard Schneider, entdeckte dessen Rute und fragte: «Warum sind da Markierungen drauf?» So ist er an Schneider geraten. Ich habe Eike als Kind im Lehrerzimmer der Hochschule und über meinen Vater öfter getroffen und so seine Entwicklung und Versuche, die Radiästhesie in die Bauingenieurschule zu bringen, miterlebt und das Ganze dann aus dem Auge verloren, bis ich selber vor Knieschmerzen nicht mehr konnte und das Gefühl hatte, es läge an meinem Schlafplatz und mich an Eike erinnerte. So bin ich über Eike wieder zu der Radiästhesie gekommen. Als er bei mir die Hausuntersuchung machte, hat er indirekt meine Knie geheilt. Ich konnte vorher nur noch rückwärts auf allen Vieren die Treppe runter und das bei einer sehr guten osteopathischen Parallelbehandlung. Eike analysierte eine Sputumprobe aller Familienmitglieder und führte eine Hausuntersuchung am Grundriss durch. Nach kurzer Verifizierung im Haus empfahl er eine Verlegung des Schlafzimmers in einen nicht gestörten Raum, was den Erfolg brachte. Nun nach ein paar Jahren merke ich von den Leiden nichts mehr und bin fit wie ein Kind.
Bei Ingeborg Lüdeling habe ich das transhumane Heilen gelernt und benutze dieses eher schamanische Können heute in der beruflichen Tätigkeit. Ich pflege die Klauen beim Rindvieh und mache die gesamte Diagnostik intuitiv: Defekte abfragen, in die Defekte reinfühlen. Es sind Orthopädiekorrekturen, die nicht nach Standard laufen. Im Prinzip gucke ich gar nicht richtig hin, sondern nehme wahr und mache. Die Kuh sagt mir, was ich tun soll.
RR: Du machst Tiere glücklich?
Wolfram H: Wenn ich die Kundschaft und meinen Ruf sehe, ist das Feedback sehr gut. Ich mache die Kühe glücklich, sofern es irgendwie geht.
RR: Hast Du noch was mit Eike erlebt?
Wolfram H: Er hat mit der H3-Antenne die Zukunftsstrukturen von Samen ausgetestet und mich als Blindkandidaten genommen: «Geh einfach mit der Antenne los. Guck mal, was Du über diesem Blumentopf findest.» Ich habe über dem Blumentopf gemutet und gesagt: «Du Eike, hier ist von Blattumfang und Struktur her eine grosse Sonnenblume im Luftraum zu finden.» Ich musste kurz den Raum verlassen. Er bat mich nochmals über dem Blumentopf zu muten, worauf ich sagte: «Ich finde immer noch eine Sonnenblume, aber zwergenmässig klein.» Er antwortete: «Ja, ich hatte verschiedene Substrate in den Töpfen. Topf und Sonnenblumenkern waren gleich, aber das Substrat unterschiedlich.» Damit führte er der Gruppe vor, dass die endgültige Wuchsform der Pflanze bereits im Hologramm abgebildet ist, sobald der Samen auf dem Substrat liegt.
Dipl.-Ing. agr. Wolfram Holz, Klauenpfleger, Northeim

Die Kunst um der Kunst willen
Es war 1984 und tiefste DDR-Zeit. Wenn Westbesuch kam, war grosse Aufregung. Meine Freundin lud uns zu einem besonderen Treffen ein. Wir sollten unsere Blockflöten mitbringen. Ruth Hensch war Musikpädagogin. Sie und Eike haben sich mit alter Musik auseinandergesetzt. Heute gibt es an den Hochschulen wunderbare Institute. Das ist in den siebziger Jahren aus einer Laienbewegung hervorgegangen: Eike und Ruth waren Vorreiter der Renaissancemusik. Sie haben alte Instrumente gesammelt, zum Beispiel Krummhörner. Ich gehörte zu einer Clique aus dem Bildungsbürgertum. Wir waren Oppositionelle. Das war neu für uns. Eike und Ruth haben Noten mitgebracht. Ich war in der Hochschulförderklasse im Fach Klavier und Komposition und die Blockflöte hat mich als Hausmusikinstrument immer begleitet und fröhlich gemacht. Wir haben wunderbar zusammen musiziert und in einem barocken Schloss in Dresden von der Balustrade mit Krummhörnern einige Sätze zum Besten gegeben. Einfach l’art pour l’art als Überraschung. In der DDR war es etwas Besonderes, etwas zu machen, das nicht genehmigt war. Das hatte einen Dissidenten-Anflug.
Am nächsten Tag sollten wir uns in einem stadtnahen Waldgebiet, der Dresdner Heide treffen. Da hat uns Eike ganz nebenbei eine Einführung in die Geomantie gegeben. Wir haben gelernt, wie das mit den Magnetfeldern, den Bäumen und den Geschwüren, die Manche haben, den verschiedenen Gittern und Wasseradern ist. Wir haben uns eine eigene Wünschelrute gebaut, die leistet mir bis heute gute Dienste. Im Moment baue ich ein altes Haus aus und bin sehr froh, dass ich damals diesen kleinen Einführungskurs gemacht habe.
Wir hatten eine Feier, bei der ich neben Eike sass. Ich fragte ihn locker: «Na, wie geht’s denn?» Er sagte: «Wie es einem Wrack so geht» und lachte dabei. Diese Geschichte ist in unserem Freundeskreis zu einem Running Gag geworden.
Ich bitte Sie, meinen letzten Gedanken für den Artikel mitzuverwenden: Ich hätte wahrscheinlich als ein Mensch, der in der DDR aufgewachsen ist, niemals das Vertrauen gehabt, der Geomantie zu vertrauen, wenn wir nicht so viel Musik gemacht hätten. Das Vertrauen in das Musizieren hat mir auch das Vertrauen in die Arbeit mit der Geomantie gegeben.
Agnes Ponizil, Dipl. Komponistin, Dresden
Im Orchester ist es eng
Eike Georg und Ruth Susanne Hensch haben sich im Orchester kennengelernt. Er spielte Fagott, sie Cello. Im Orchester ist es eng und da Ruth Susanne Cello spielte, brauchte sie Platz für den Bogen. Eike hatte ihren Bogen wohl regelmässig sehr nahe vor seinem Gesicht. Er muss mit seinem Fagott direkt hinter ihr gesessen haben. So haben Sie sich kennengelernt. Sie hat ihm das Gambe-Spielen beigebracht. Die Musik hat sie ihr Leben lang verbunden. Ruth Susanne hat nichts mit Ruten gemacht. Sie hat das Umfeld für Eike ermöglicht und die teilweise schwierigen Ideen von Eike umgesetzt, egal wie viel Mühe sie bereitet haben. Eike hatte viele haushaltstechnische Ideen, wie man Dinge anders, umweltfreundlicher machen kann. Ruth war diejenige, die das umgesetzt und ihm sehr vieles ermöglicht, den Rücken freigehalten, das Essen bereitgestellt und die Termine im Blick gehabt hat. Es war eine Symbiose und eine Win-win-Situation.
Eike wollte viele Bücher lesen und hatte für die vielen Interessen nicht genug Zeit. Grossmutter Helga Lazarus hat die Bücher gelesen und für Eike eine kurze Zusammenfassung aufgeschrieben oder sie ihm erzählt.
Eike zeichnete aus, dass er Streiche spielte und Witze erzählte. Vor dem Essen las er am Tisch aus seinem Sprüche- und Witzebuch, statt eines Gebetes sozusagen. Wir waren öfter ungeduldig, aber es musste sein und es war gut so.
Mit Achtzehn hat Eike mir und meinen Freunden den Umgang mit der Wünschelrute beigebracht. Das war der erste Kontakt vor fast 50 Jahren. Für Eike war die Familie sehr wichtig. Er hat mir mitgegeben, dass man nicht alleine sondern in der Familie lebt und die familiären Bindungen pflegen muss. Ruth Susanne und Eike haben die Beziehung zu allen Familienmitgliedern gepflegt, auch zu denen in der Zone, die nicht zu ihnen fahren konnten. Ruth Susanne konnte nicht Auto fahren. Die Autofahrten musste Eike stemmen. Er ist gerne Auto gefahren. Eikes Schwester Imme hatte eine Malschule in Soltau. Sie hat ihren älteren Bruder Eike das Aquarellieren gelernt. Er hatte immer die braune Ledertasche dabei, in der alles verstaut war: neben den verschiedenen Wünschelruten der Aquarellkasten und mindestens ein kleinformatiger Papierblock. So kannte ich ihn, zeichnend, malend die Welt aufnehmend und einschätzend.
Heide Lazarus, Theater- und Kulturwissenschaftlerin, Dresden
Wegbereiter
Als ich 2017 die Ausbildung zum spirituellen Baubegleiter bei Harald Jordan machte, war die Rede von Eike Hensch und Geomantie. Ich lernte die Bücher Geomantisch Planen, Bauen und Wohnen kennen. Dadurch habe ich in der Tiefe verstanden, wie man Geomantie und Radiästhesie im Bauen praktisch umsetzen kann. Von Anfang an hatte ich dieses Gefühl der Pionierarbeit, dieses Pionier-Sein von Eike mit Forschung aus der die Bücher entstanden sind. Mich fasziniert, dass er mutig vorangegangen und über diese Widerstände im Hochschulbetrieb kraftvoll und voller Humor hinweggegangen ist. Er hat zum Beispiel Eva Martin ermöglicht, die Diplomarbeit Architektur unter biokybernetischen Gesichtspunkten zu machen.
Diese Kraft des mutig Vorangehens möchten wir in unsere spirituelle Baubegleitergruppe mitnehmen. Wir sind Pioniere, weil wir Spiritualität und Bauen auf verständliche, praktische Art und Weise zusammenzubringen. Eike ist einer, der uns durch seine Forschung Werkzeuge zur Verfügung gestellt hat. In unserer Arbeit sind beide, Eike und Harald mit dabei. Das ist stärkend und ein bisschen verpflichtend, diese Ideen nun weiterzuentwickeln und so an die Menschen zu geben, dass es im Alltag angewendet werden kann. Das motiviert mich auch, beim Radiaesthesieverein Deutschland RVD im Vorstand tätig zu sein.
Ralph Ameis, Naturarchitekt, Gomadingen
Gerechtigkeitsempfinden
Es war am innerdeutschen Autogrenzübergang. Die DDR-Grenzbeamten untersuchten Eikes Auto von unten mit Spiegeln auf Rollen. Er fragte sie, ob das Auto sauber sei.
Als ich ihn später auf seine provokative Frage ansprach, sagte er, dass ihm die anschliessende ausführliche Untersuchung sehr peinlich geworden sei, da sein Vater mit im Auto sass und die Beamten das Adressbuch seines Vaters, des Anwalts und Notars für die Akten abschrieben. Er habe aus einer Art von Trotz gegen seinen Vater unbedacht gehandelt. Für mich spricht aus seinem Handeln auch ein spontanes Gerechtigkeitsempfinden, das ihn ausmachte. Saubere Autos waren Eike sowas von egal, so dass für mich das Humorvolle in seiner Frage besonders Spass gemacht hat.
Till Weber, Kaufmann, Norderstedt
Hervorragende Handskizzen
An Eike erinnern mich, nebst vielen weiteren Themen und Begegnungen, drei Sachen: 1. Er gehört zum deutschen Dreigestirn Hartmut Lüdeling, Ewald Kalteiß und Eike Hensch. 2. Er ist ein Verfechter und Vertreter der H3-Rute. 3. Seine Bücher sind mit hervorragenden Handskizzen illustriert. Lieber Eike, danke für alles.
Stefan von Arb, Architekt und Alchemist, Olten

Er gab der Welt mehr, als er nahm
Ich habe Eike in den achtziger Jahren als Professor kennengelernt, der mit seinem vielfältigen Wissen und seiner Gabe, dieses vermitteln zu können, seinem Titel alle Ehre machte. In seinen Seminaren konnte ich ihn immer wieder mit meinen technisch-physikalischen Kenntnissen unterstützen, da es zeitlebens sein Anliegen war, die Radiästhesie auf eine wissenschaftliche Grundlage zu stellen und aus dem Image der Spinnerei und Wahrsagerei herauszubringen. Gemeinsam mit einigen Studenten konnten wir uns so verschiedenen Spitzeleien und dem Belächeln seiner Bauingenieurskollegen entgegenstellen.
Später erlebte ich Eike als geselligen und gastfreundlichen Nachbarn hier in der Strasse. Vor den Onlinetreffen rief er aufgeregt an: «Kannst du mir kurz helfen? Die warten schon auf mich.» Zum Schluss zwei Zitate von ehemaligen Mitstudenten, denen ich anlässlich Eikes Tod geschrieben habe: «Ein echter Professor, der dem Titel eines Gelehrten noch gerecht wurde.» «Er gab der Welt mehr, als er nahm.»
Christian Immler, Sachbuchautor, Nienburg an der Weser
Immer hundertprozentig richtig
ch bin die fünf Jahre jüngere Schwester und ich war sehr eng mit ihm. Wir hatten immer Verbindung. Seine Ideen, Ansichten und Bücher sind mir vertraut. Ich habe mich sehr für seine Sachen interessiert, aber nie einen Kurs bei ihm besucht, sondern lieber mit ihm gezeichnet und gemalt.
Mein Bruder ist 1935 in Frankfurt an der Oder geboren und ich in Zielenzig, östlich von Frankfurt. Mein Vater hatte in Zielenzig eine Rechtsanwaltspraxis. Dann sind wir über Neuruppin in die Lüneburger Heide zu einer Tante geflüchtet, die da ein Haus hatte. Aufgewachsen sind wir in Soltau in der Lüneburger Heide. Dort konnte mein Vater wieder eine Praxis übernehmen. Mein Vater war ein gerader Anwalt und Eike in seinen Augen schwierig. Eike war immer spannend und hat sich irgendwelche Sachen ausgedacht. Einmal war es Helgoland. Dann hat er sich in Helgoland reingefuchst und sich alles über Helgoland angeeignet. Dann war es Modellflug, was er auch intensivst betrieben hat. Das alles war nicht mein Vater, deswegen kam Eike in ein Internat nach Gartow, oben an der Küste. Da war eine strenge Tante, die sollte ein Auge auf Eike haben. Er sollte eng geführt werden.
Die ältere Schwester ist bereits gestorben. Eine dritte Schwester ist 1947 gestorben. Sie ging mit einer Freundin in einen Mühlenteich baden. Die Freundin konnte gerettet werden. Meine Schwester Gundula ist mit vierzehn ertrunken. Das war eine ganz grosse Tragik. Meine Mutter umarmte uns, den Rest Kinder, der noch da war.
In meiner Schule nahm ich zum Thema Der Mensch, vor dem ich Achtung habe Eike. Das fand er ganz toll und fühlte sich wohl damit, dass ich das so empfand. Wenn Probleme oder Fragen auftauchten, habe ich immer ihn angerufen. Seine Vorschläge und Ratschläge waren immer hundertprozentig richtig.
Früher bin ich auf griechischen Schiffen zur See gefahren. Ich habe ein bewegtes und spannendes Leben. Weil ich eine Begabung und pädagogisches Geschick habe, führte ich vierzig Jahre lang eine Malschule. Als Architekt konnte Eike wunderbar zeichnen und von mir hat er das Aquarellieren gelernt. Es war immer ein wunderbares Fest, wenn er zu Besuch, wenn er da war. Mein Bruder war das Besondere in unserer Familie, weil er ein ganz buntes Leben hatte, weil er sehr interessiert und ein spannender Mensch war. Wenn man mit ihm war, hatte er immer was zu sagen, wo man lernen konnte.
Imme Weber, Kunstmalerin, Bendestorf
Radiästhesie und Homöopathie
Homöopathie und Radiästhesie sind Schwestern – so der Titel eines seiner Vorträge im Radiaesthesieverein Deutschland RVD. Er tat alles in seiner Macht Stehende für die Anerkennung der Homöopathie. Den Bestrebungen verschiedener Verbände und Personen, die Homöopathie zu verdrängen wirkte er entgegen. So schrieb er auch einen Brief an den damaligen Gesundheitsminister. Seine Hartnäckigkeit und sein Mut waren einzigartig. Er sah analoge Wirkungsweisen in Radiästhesie und Homöopathie. Diese These vertrat er vehement und begründete sie: «Resonanz». Wir werden ihn ob seiner forschen Art, die Radiästhesie und die Forschung auf diesem Gebiet voranzutreiben, in guter Erinnerung behalten.
Ute Quandt, Informatikerin, Broderstorf

Mit Liebe, Lachen, Fröhlichsein
Mein Wohnhaus war mit geopathogenen Störzonen belastet. Ein Rutengänger konnte das durch sein System harmonisieren. Die Störzonen waren die Ursache meines Rückenleidens. Das hatte mich unglaublich berührt, dass solche Strahlen im Körper derartige Beschwerden auslösen können. Ich wollte das auch lernen und suchte Literatur über Geomantie-Radiästhesie. Ein Bericht von Eike in der Zeitschrift Hagia Chora über Seminare machte mir vor über fünfzehn Jahren klar, dass die achtstündige Autofahrt nach Nienburg kein Hindernis sein durfte. Was ich in seinen Seminaren gelernt habe, ist ein Lebenswerk, das ich heute selbst ausüben und weitergeben darf. Eike konnte das Forschen mit der Radiästhesie fantastisch in allen Bereichen der Natur aufzeigen. Wann immer wir auf Ruinen, in Kirchen, Wäldern und der Landschaft unterwegs waren, begann er aufzuzeigen und Schwingungen zu spüren, mit Liebe, Lachen, Fröhlichsein.
Joe Schnarwiler, Raumenergetiker, Safenwil
Ein festlicher Anlass
Ich lernte Eike anlässlich der Ausbildungsreihe für psychodynamische Radiästhesie kennen. Hartmut und Ingeborg haben diese angeboten, mit Eike und Ewald Kalteiß als Ausbildner und Dr. med. Manfred Kuhnle, der die medizinische Seite abdeckte. Die Zertifikatserteilung war ein Akt bei Eike zu Hause ganz oben unterm Dach im November 2003. Eike und seine Frau begleiteten das musikalisch. Es war ganz lustig und klang manchmal quietschig. Sie haben die Töne nicht genau getroffen. Es wurden über zehn Zertifikate verteilt. Es war insgesamt eine tolle Zeit.
Claudia Eikmeier, Radiästhetin, Brigachtal
Die Kunst der Fuge
Meine Hypothese ist folgende: Eike Hensch hat sein Leben dialektisch gelebt. Er war ein Meister der Rhetorik und der Verschleierung. Er konnte Telepathie und hat seine Seminarteilnehmer regelmässig hypnotisiert. Er hat sich selber, in Bezug auf sein Leben dissoziiert. Damit meine ich, dass er zwanzig Jahre vor seinem Tod damit begonnen hat, würdige Nachfolger für seine verschiedenen Projekte zu finden.
Eikes Handeln war kognitiv geprägt. Er hatte einen Lehrstuhl als Professor für Radiästhesie und den Physiker Schneider für evidenzbasierte Forschung. Eike war Bricklayer, wie die Engländer sagen, ein einfacher Maurer, handwerklich begabt und hat Flugzeuge gebaut.
Als Chemikerin habe ich mit Eike oft die Phänomene der Schwingungen, der Hochfrequenzen und der chemischen Minimalschwingungen, wie die Brownsche Molekularbewegung diskutiert. Uns war klar, Schwingungen bestimmen unser Leben. Die Wissenschaft entdeckt, was die Natur uns vorbehält. Wir versuchen zur Erkenntnis, dem Sinn des Lebens durchzudringen, indem wir wie beim Schälen einer Zwiebel, Schicht für Schicht freilegen, um zum Kern vorzudringen. Eike wusste intuitiv, dass wir noch an der Oberfläche kratzen. Daher sein Wunsch, die Erkenntnisse an die Nachwelt weiterzugeben, damit den Menschen auf ihrem Weg geholfen wird. Er war ein Bote und wusste, dass er dieses Werk nicht alleine zu Ende bringen würde. Genauso wie etwa die Biologie-Nobelpreisträgerin Dr. Elizabeth Blackburn mit dem Buch The Telomere Effect hat er sich nicht von der Industrie und grossen Geldgebern beirren lassen und ist seiner Mission treu geblieben.
Eike hat sich mit Professor Schneider überworfen, da er die Grifflängentheorie veröffentlicht hat. Der Physiker wollte diese Erkenntnisse mit ins Grab nehmen. Eike hat aus meiner Sicht richtig gehandelt. Die zwei sind seitdem getrennte Wege gegangen.
Eike hat mal zu mir gesagt, dass sein Vater immer so eloquent war und so schnell denken und reden konnte. Ich finde, Eike konnte das auch. Er schreibt in den Lebenserinnerungen, dass er von seinen Lehrern gerügt worden ist. Er wäre nicht ein Musiker im Sinne eines Musik produzierenden Menschen, sondern ein Zuhörer, quasi ein Versteher der Musik. Das hat ihn glaube ich gekränkt. Aber er hat positive Erlebnisse gesammelt und es geschafft, die Musik in sein Leben zu integrieren. Ruth hat ihm die Gambe nahegebracht und sie ihm auf dem Totenbett geschenkt. Eike vermisste seine geliebte Ruth. Sie glaubte an seine musikalische Seite und ist in Liebe gegangen.
Ich bin selber Geigerin und habe mich mit Eike sehr verbunden gefühlt. Wir haben unter anderem die Kunst der Fuge mit Pfarrer Friedrich Holze gespielt. Dieses Werk ist nach den Prinzipien der Numerologie komponiert. Dafür haben wir uns die Noten hin- und hergeschickt, uns vorbereitet, um dann wunderbar miteinander musizieren zu können.
Studienrat Dipl.-Ing. Änne Lazarus, Chemikerin, Stuttgart
Die Verabschiedung war ein schönes Fest
Sehr viele Menschen waren gekommen. Die Stimmung war feierlich, andächtig und doch freudig. Ein Gefühl von Geborgenheit und liebevoller Gemeinschaft war zu spüren. Als nun alle in den Bänken sassen und etwas von Eikes wunderbarer Lieblingsmusik erklang, bemerkte ich, dass sich die Kirche mit allerlei guten Geistwesen füllte. Mitten unter diesen Wesenheiten flog Eike direkt schelmisch und ausgelassen durch den Kirchenraum. Er schien in den Bänken gut gelaunt und voller Freude seine vielen Freunde zu begrüssen und ein Schwätzchen zu halten. Wiederholt startete er von hinten den Gang entlang zu einem neuen Rundflug. Auf meine Erkundigungen hin meinte er, die Freude sei gross sich wieder ungehindert und ausgelassen bewegen zu können. Irgendwann sass er auf dem Kapitell der ersten Säule rechts vorne mit Blickrichtung nach hinten zu den Musikern bei der Orgel. Der Genuss war ihm ins Gesicht geschrieben. Er hatte die Arme gehoben und zurückgelegt und das linke Bein bis zum Anschlag über das rechte Bein gelegt. Seine Freude war für mich eine richtige Freude. Ich hatte ihn noch nie so sitzen gesehen.
Als ich beim Essen im Naturfreundehaus seinem Sohn Jörg davon erzählte, fragte er gleich, ob Eike die Beine überschlagen habe. Eine zweite Person in der Kirche habe ihm bei der Verabschiedung auch von diesen Erlebnissen mit Eike berichtet.
Die Zeit mit Eike war sehr bereichernd. Auch bei seiner Verabschiedung für die Weiterreise. Vielen Dank und alles Gute lieber Eike.
Rosa Schwarzl, Rutengeherin, Würnitz

Eike Georg Hensch
Lebenserinnerungen
80 Seiten, 27 x 19 cm,37 FarbabbildungenISBN 978-3-7519-7223-9
Taschenbuch, eBookBooks on Demand, 2020.
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