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Eine Handvoll Steine - das kann doch nichts? (Teil 1)

Ingrid Kleindienst-John

Der Mensch versucht seit urdenklichen Zeiten, die Geheimnisse der Minerale zu ergründen. Aber erst die modernen Wissenschaften - Chemie und Physik - konnten die inneren Werte der Kristalle und Gesteine entschlüsseln. Über Jahrhunderte hinweg mussten die absonderlichsten Erklärungen für die Entstehung der Kristalle, Gesteine und unserer Erde allgemein gesehen herhalten. Und vielen Steinen wurden übernatürliche Kräfte zugeschrieben.


In der jüngeren Altsteinzeit hat man Steine als Grabbeigabe verwendet. Bei Ausgrabungen wurde beispielsweise Hämatit (= "Blutstein") entdeckt. Er sollte wohl dem Toten als lebensspendendes Blut für das jenseitige Leben dienen.


Liest man in alten heilkundlichen Büchern, so findet man sehr alte schriftliche Überlieferungen. Beispielsweise berichtete Galenos von Pergamon (130 - 210 n.Chr.) von wundertätigen Amuletten, die vermutlich aus Steinen und Hundezähnen oder auch Korallen hergestellt wurden. Aber auch Dioskurides führte in seinem Werk mineralische Heilmittel an, wie z.B. den Einsatz von Heilsteinwasser. Unter anderem kann man auch bei Plinius lesen, dass die Menschen seiner Zeit die Kräfte des Mineral- und Pflanzenreiches zu schätzen wussten, allerdings spottete er gelegentlich auch darüber, dass manches denn doch zu unglaubwürdig sei.


Sie sehen also: Steine haben die Menschen schon seit langer Zeit in ihren Bann gezogen!

Im Mittelalter stützte man sich auf mündliche Überlieferungen, denn die Schriften der Antike fanden erst um das Jahr 1000 interessanterweise über arabische Gelehrte wieder Eingang in die europäischen Klosterbibliotheken. Und nicht zu vergessen über die Schriften der Hildegard von Bingen.

Allerdings sollte die Verwendung von Heilsteinen auch im Mittelalter nicht von Unglauben und Spott gefeit sein - ein wandernder Berufsdichter (ja, die gab es auch!), der im 13. Jahrhundert vor allem in Österreich und etwas nördlich im Frankenland unterwegs war, er nannte sich "Der Stricker", griff in seinen Spottgedichten auch die Verwendung von Heilsteinen an. Das war für den Verfasser eines Schriftwerks über Heilsteine derart beleidigend, dass er forderte, man solle den "Stricker" deswegen schleunigst erschlagen.


Über die Steinbeschreibungen der Hildegard von Bingen, die teilweise stark religiös ausgeführt sind, finden Sie in einem späteren Abschnitt dieses Buches noch einige Informationen.


In der Renaissance entdeckte man die Kultur der Antike wieder und beschäftigte sich zunehmend mit unerklärlichen Naturerscheinungen. Da konnte es nicht ausbleiben, dass auch eine wahre Flut an "Studien zu den Heilkräften von Mineralien" erschien. Man arbeitete sich durch die antiken Quellen. Und durch das Aufkommen des Buchdrucks wurde die Verbreitung des erneuerten Wissens gefördert. Daran konnte auch die Tatsache nichts ändern, dass der Forschertrieb zu einer Gratwanderung an der Schwelle zur Zauberei und Ketzerei wurde - und mitunter sogar auf dem Scheiterhaufen der Inquisition endete!


In den Apotheken des 18. und 19. Jahrhunderts enthielten die Arzneischränke eine wahrlich beträchtliche Anzahl von Mitteln aus Heilsteinen. Amulette und Heilsteine wurden nach wie vor von der Bevölkerung gerne gekauft.

Die Gelehrten dieser Zeit aber beschäftigten sich mit Gesteinen und Mineralen bereits mit chemischen Versuchen und konnten dabei teilweise bereits feststellen, dass Steine aufgrund ihrer chemischen Eigenschaften tatsächlich auf die Gesundheit und die Psyche des menschlichen Körpers eine Wirkung ausüben können. (Allerdings stellte man dabei auch fest, dass etwa Arsen oder Zinnober, der ja quecksilberhaltig ist, nicht unbedingt der Gesundheit förderlich sind...)

Und zu guter Letzt werfen wir rasch noch einen Blick auf Paracelsus, der in seiner Signaturenlehre folgendes schrieb: "Gott in seiner unendlichen Güte und Weisheit hat alle Stoffe, alles Leben mit besonderen Kräften ausgestattet. Damit der Mensch diese Kräfte erkennt, deuten Form und Farbe auf die möglichen Anwendungsbereiche. Rot bedeutet Blut, rote Steine und Pflanzen heilen Krankheiten, die mit Blut zusammenhängen..."

Das bedeutet für uns, dass wir auch Heilsteine anhand ihrer Signaturen auswählen können. Dazu mehr bei den einzelnen Heilsteinen!


Ein hilfreicher Stein - das kann auch schon mal ein Flusskiesel sein!


Ich wandere durch ein trockenes Flussbett. Die Schwarza, der Fluss, der durch unser Tal mäandert, hat die Eigenschaft, zeitweise unterirdisch zu fließen. Lediglich, wenn sie besonders viel Wasser führt - das ist vor allem nach der Schneeschmelze und nach einem Starkregen so - dann sieht man in Neunkirchen auch Wasser in ihrem Bett.

In diesem Flussbett findet man die ganze Erdgeschichte unserer Region in Form von Steinen. Und ja, auch so ein Flusskiesel kann eine Geschichte erzählen. Und er kann uns vielleicht sogar energetisch hilfreich sein! Manches Mal wird man von einem Stein direkt angezogen. Unser Blick schweift scheinbar ohne Ziel über das Flussbett (es kann auch durchaus am Meer sein) und ganz plötzlich muss man sich bücken, genau d i e s e n Stein aufheben, ihn betrachten. Und - mir geht es zumindest so - meist stecke ich ihn dann auch einfach in die Jackentasche. Daheim nehme ich den Stein dann aus dem Sack. Oft habe ich ihn bis dahin schon längst vergessen und nur sein Gewicht fällt mir auf, wenn ich die Jacke in den Schrank hängen möchte.


Egal, aus welchen Materialien der Flusskiesel ist, den ich mir als Mitbringsel eingesteckt habe: Es macht durchaus Sinn, ihn zumindest für eine Weile als hilfreichen Stein einzusetzen. Ich meditiere dann meist, den Stein vor mir auf dem Tisch liegend, und versenke mich in seine Geschichte - in meine Geschichte.


Versuchen Sie es einmal: Die Reise ist es allemal wert!


Auszug aus dem Buch "Glücklich wohnen - Harmonisch leben!" von Ingrid Kleindienst-John


TIPP

Heilsteine - Wie entstehen Sie und was kann man damit?

Teil 1 einer lockeren Veranstaltungsreihe, Freitag, 21. Oktober 2022, 15.00 - 20.00 Uhr.



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